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„Radikale Inklusion“

Der Vatikan hat heute ein weiteres „Schlüsseldokument“ zur gerade bis 2024 verlängerten Synodensynode veröffentlicht. Im Mittelpunkt des synodalen Prozesses steht danach „eine Kirche, die zu radikaler Inklusion fähig ist“. Inhaltliche Schwerpunkte sind - so der Bericht auf CNA Deutsch - die Themen „Frauenweihe“ und „LGBT-Fragen und Polygamie“. Aber auch das Problemfeld „Liturgie“ wird angesprochen - von einem „synodalen Stil der liturgischen Feier“ ist da die Rede, aber auch davon, daß es Menschen gäbe, „die sich nach den liturgischen Entwicklungen des Zweiten Vatikanischen Konzils nicht wohl fühlen“. 

Ob damit eine Aufhebung von Traditionis Traditores (offiziell TC), das die Verdrängung der Anhänger der überlieferten Liturgie und Lehre aus der Kirche zum Ziel hat, gemeint ist, wird sich weisen. Unser Optimismus ist begrenzt - eine so radikale Inklusion können sich die Roches und Greches wohl kaum vorstellen. Da kommt Georg Bätzing den wirklichen Zielen der Veranstaltung wohl näher, wenn er als bevorzugte Objekte der Inklusionssorge die „Armen, Indigenen, Migranten, alten Menschen, Straßenkinder oder Überlebenden von Missbrauch“ benennt. „In einer Reihe von Ortskirchen“ wünscht sich Bätzing auch „die Priesterweihe für Frauen“. Für den hiesigen synodalen Weg sieht sich der Vorsitzende des Verwaltungsbezirkes Deutschland durch das neue römische Papier eher bestätigt - Frenziskus hat ihm  wohl bereits signalisiert, daß die warnenden Stimmen von Kardinälen wie Müller, Brandmüller oder Koch letzten Endes nichts zu bedeuten haben.

Was uns betrifft, wollen wir uns der sich abzeichnenden Entstehung einer radikal inklusiven Neukirche nicht länger widersetzen, und mit Spannung erwarten wir die ersten Kindergottesdienste, die von als Dragqueens kostümierten Transpersonen undefinierbaren Geschlechts ins Werk gesetzt werden. 

Was wir allerdings mit Nachdruck verlangen, ist, daß man die Sache mit der „radikalen Inklusivität“ wirklich ernst nimmt und den der Tradition anhängenden Katholiken die Bildung einer mit Rom „irgendwie“ unierten Rituskirche sui iuris ermöglicht, die das Missale der Liturgie des hl. Gregor verwendet, sich auf den Codex des Kirchenrechtes von 1983 stützt und den römischen Katechismus nach der Fassung von 1992 zur Grundlage ihrer Verkündigung macht. Denn das ist klar: Wenn die kommende Synodensynode die ehemals römische Kirche wirklich im Sinne der von Bätzing erhofften und von Grech signalisierten Zustände transformiert, werden wir uns diese lateinische Rituskirche selbst nehmen - so wie sich die Deutschkatholiken ihre Neokirche ertrotzt und selbst genommen haben.

Mit oder ohne Franziskus. Mit einem seiner Nachfolger wird man dann ja vielleicht über eine vorsichtige Wiederannäherung und Union reden können. Mit einer „radikal inklusiven“ Mehrfachspitze von Nachfolger*innen eher nicht.

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