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Schluß mit dem Irrsinn!

Bild: Screenshot vom 18. 2.

Das Webmagazin The Catholic Thing veröffentlicht heute einen flammenden Apell des New Yorker Diözesanpriesters Fr. Edward Murray an den Papst, dem nicht zuletzt wegen seiner Pflichtvergessenheit in der Kirche überhand nehmenden Irrsin ein Ende zu setzen. Wir haben daher das geplante halbfertige „Was sonst noch geschah“ eingestampft und lieber den Beitrag Murrays übersetzt:

Die katholische Kirche befindet sich gegenwärtig in einer Situation größter Unordnung – und das kommt zum großen Teil daher, daß Papst Franziskus bereit ist, Dinge zu sagen, zu tun und zu dulden, die bisher noch kein Papst in der Geschichte gesagt, getan oder geduldet hat.

Zum Beispiel seine kürzlich spontan gemachten Bemerkungen, mit denen er Priester anweist, keinem, der zur Beichte kommt, die Absolution zu verweigern. Das steht in direktem Widerspruch zur Lehre der Kirche über die Bedingungen, die für den gültigen Empfang der Vergebung Gottes im Sakrament der Buße gegeben sein müssen. Gläubige, die sich aus welchen Gründen auch immer weigern, die Sünden zu bereuen, deren sie sich bei der Beichte anklagen, können die Absolution nicht erhalten. Es erscheint undenkbar, daß Papst Franziskus gesagt haben könnte, sie sollten dennoch absolviert werden. Aber er hat es gesagt.

Bei seiner kürzlichen Afrikareise ist er noch einmal auf das Thema zurückgekommen. Den Bischöfen des Kongo schärfte er ein: „Immer, immer bei der Beichte die Absolution erteilen“. In ähnlicher Weise sagte er 2021, daß er noch niemals irgend jemandem die heilige Kommunion verweigert habe.

Hier geht es weiterPapst Franziskus will, daß die Priester im Beichtstuhl seinem Beispiel folgen, wenn sie es mit einem nicht-reuigen Sünder zu tun haben. In einer derartigen Situation wird die Beichte zu einem bedeutungslosen Spiel verkehrt. Ein halsstarriger Sünder sollte niemals die Absolution für eine Sünde erhalten, die er nicht bereut. Die Weigerung, seinen Sünden zu widersagen, macht ihn unfähig, Gottes sakramentale Lossprechung zu empfangen.

Was würde es denn bedeuten, jemanden loszusprechen, der an seinen Sünden festhalten will? Das üble Schauspiel des Versuchs, einen nicht reuigen Sünder, der weiterhin sündigen will, loszusprechen, ist eine schwere Verletzung der Pflicht des Priesters, die Gläubigen auf Christi Weg von Tugend und Gnade und nicht auf die verhängnisvolle Straße von Sünde und geistigem Tod zu zu führen. Doch genau das hat Papst Franziskus den Priestern aufgetragen.

Diese Laxheit in der Moral geht einher mit einer bedauerlichen Zögerlichkeit , die Lehre der Kirche zur Sexualität kraftvoll und öffentlich zu verteidigen. Wenn diese Lehre von Kardinälen, Bischöfen und Priestern öffentlich geleugnet wird.

Mutige Verteidiger der Kirchlichen Morallehre werden ungerecht als Ideologen, Pharisäer, Rigoristen, Starrköpfe und Rückwärtsgewandte verleumdet. Kritiker der kirchlichen Lehre wie die Kardinäle Hollerich und Marx oder Bischof Bätzing oder Fr. James Martin S.J. erhalten die Gunst des Papstes und einflußreiche Positionen. Ihre Dauerkampagne zur Revolutionierung der moralischen und anthropologischen Lehre der Kirche wird vom Papst in keiner wahrnehmbaren Weise zurückgewiesen.

Niemand verliert seine Stellung, wenn er versucht, die unwandelbare Lehre der Kirche zu verändern, wonach Gott uns als Männer und Frauen erschaffen hat, daß de einzig moralisch erlaubte Gebrauch der Sexualität die körperliche Vereinigung von Mann und Frau in der Ehe ist, um den Fortbestand der Menschen in einer treuen, liebevollen und dauerhaften ehelichen Verbindung zu sichern.

Wir werden unablässig mit Propaganda überschüttet, wonach Gott einige Menschen mit einer Anziehung durch Personen des gleichen Geschlechts geschaffen habe und daß es demnach Seiner Absicht entspreche, daß sie ihre sexuellen Begierden ausleben. Daß gleichgeschlechtliche Betätigung ein ebenso guter und gottgefälliger Gebrauch der Sexualität sei wie der eheliche Verkehr, und daß daher gleichgeschlechtliche Verbindungen ein Recht auf den Segen der Kirche hätten. Daß Gott einige Menschen mit einem männlichen Körper erschaffen hätte, die in Wirklichkeit Frauen wären – und umgekehrt.

Diese unerträgliche Welle von falschen Lehren überflutet die Kirche, während Papst Franziskus größtenteils passiv bleibt und schweigt. Die Vorbereitungen für die auf Oktober angesetzte Synode zur Synodalität sind von glaubensfeindlichen Kampagnen aus Kreisen bestimmt, die beim Papst in Gunst stehen. Anstatt daß man darüber diskutiert, wie man die angegriffenen Lehren der Kirche verteidigen kann, werden diese Lehren in den stattfindenden Diskussionen ebenfalls

angegriffen. Von dieser unablässigen Infragestellung von Lehren, die die Kirche immer als unveränderlich gelehrt hat, verspricht man sich, daß die Gläubigen allmählich Akzeptanz dafür entwickeln, daß es wohl notwendig sei, zu hinterfragen, ob diese Lehren tatsächlich unveränderlich seien – schließlich lebten wir in einer „neuen Welt“. Wenn sich dann die katholische öffentliche Meinung (tatsächlich oder angeblich) verändert wird man zweifellos „vom Geist geleitet“ die feststellen, daß die bisherige Lehre der Kirche hinsichtlich Homosexualität und Transgenderismus von Anfang an falsch war.

„Fortschritt gegen rückständige Unbeweglichkeit“ ist das Mantra, mit dem jede Diskussion beendet und alle ausgegrenzt und entwaffnet werden sollen, die sich der Änderung der von den Aposteln her überlieferten Lehre widersetzen. Tatsächlich mag der Siegeszug der Falschheit in der Welt in unseren Tagen wegen des moralischen Zusammenbruchs der westlichen Gesellschaft nicht aufzuhalten sein - aber in der katholischen Kirche darf das nicht geschehen. Toleranz gegenüber falschen Lehren gehört nicht zu dem Auftrag, den unser Herr dem hl. Petrus, den Aposteln und deren Nachfolgern erteilt hat. Wenn diese Nachfolger in der Pflicht versagen, dann fügen sie den Gläubigen schweren Schaden zu. Jene Hirten, die die Menschen lehren, die Sünde zu lieben und die Tugend zu verwerfen, gefährden das Heil der Seelen.

Es steht absolut nicht in der Macht irgend eines Papstes, Kardinals oder Bischofs, die unveränderbare moralische und anthropologische Lehre der Kirche zu verändern. Die Behauptung ist falsch und muß zurückgewiesen werden, daß es keine unveränderlichen Lehren gäbe oder daß etwas, das früher als unveränderbar angesehen wurde, in „aufgeklärteren“ Zeiten doch verändert werden könne.

Wir sind nicht gewöhnt, uns in einer Lage zu befinden, in der Widerstand gegen verschiedene Handlungen des Papstes und der von ihm ausgewählten Mitarbeiter keinen Ungehorsam darstellt, sondern von der brüderlicher Nächstenliebe verlangt wird, und in der übergeordneten Treue begründet ist, die diejenigen, die Jesus Christus in der Kirche dienen, Gott und seiner Offenbarung schulden. Wenn diejenigen, denen Christus die Aufgabe anvertraut hat, Irrtümer zurückzuweisen und Sittenlosigkeit zu bekämpfen, Irrtum und Sittenlosigkeit befördern, ist es unsere Pflicht, diese Hirten zu ermahnen und ihnen in der Liebe der Wahrheit zu widerstehen.

Wenn die Kirche ein absehbares Desaster vermeiden will, darf die Synode zur Synodalität nicht zur einer selbstzerstörerischen Infragestellung der kirchlichen Lehre zur Sexualmoral und anderer umstrittener Felder werden. Kardinäle und Bischöfe, die zu Recht darüber entsetzt sind,wohin dieser Prozess führt, sollten ihren Protest dem Heiligen Vater vortragen.

Die offensichtliche Verletzung der Pflicht von von Papst Franziskus, die Lehre der Kirche gegen schwerwiegende Entstellungen zu verteidigen, verlangt dringlich nach einem Zeugnis „fester Liebe“, eines Einschreitens, bei dem mutige Kardinäle und Bischöfe ganz ohne die üblichen Formen der Höflichkeit und Ehrerbietung dem Papst geradeheraus sagen, daß dieser Irrsinn ein Ende haben muß. Sofort.

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