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„...und lehret alle Völker.“

Bild: Website Bistum LissabonAmérico Aguiar, 2019 eingesetzt als Weihbischof in Lissabon, wird – so der Herr es zuläßt – Ende September von Franziskus in den exklusiven Verein der künftigen Papstwähler aufgenommen. Über die bisherigen Verdienste Aguiars ist zu erfahren, daß er sehr effektiv in der Organisation des nächsten Weltjugendtages tätig war, der vom 1. - 6. August in Lissabon stattfinden wird. Über die Grundsätze, von denen er sich bei dieser Tätigkeit leiten ließ, hat er am 6. Juli in einem Interview mit der portugiesischen Nachrichtenagentur RTP Noticias ein wenig geplaudert – CatholicWorldReport hat die Hauptaussagen daraus ins Amerikanische übersetzt und so auch für uns zugänglich gemacht:

Es beginnt ein langes ZitatIn dem Interview sagte der Bischof, daß nach seiner Ansicht die Absicht des Weltjugendtages darin besteht, die jungen Leute zusammen kommen zu lassen und dabei ihre Vielfalt zu respektieren.

Für den designierten Kardinal besteht das Ziel darin, jeden jungen Menschen zu der Aussage zu befähigen: „,Ich denke anders, ich fühle anders, ich führe mein Leben auf andere Weise – aber wir sind Geschwister, und wir bauen gemeinsam die Zukunft.‘ Das ist die Hauptbotschaft dieser Begegnung mit dem lebendigen Christus, die der Papst den jungen Leuten vermitteln will.“

„Wir wollen die jungen Leute überhaupt nicht zu Christus, der katholischen Kirche oder etwas ähnlichem bekehren“, fuhr Aguilar fort. Hier geht es weiter„Wir wollen, daß es für einen jungen katholischen Christen völlig normal ist, gegenüber einem jungen Moslem, Juden oder Angehörigen einer anderen Religion zu sagen und zu bezeugen, wer er ist, und daß es für diese ebenfalls kein Problem darstellt, zu sagen und zu bezeugen, wer sie sind, und daß auch ein junger Mensch, der an gar nichts glaubt, sich angenommen zu fühlen und sich nicht wegen seiner anderen Denkweise fremd zu fühlen.

Der Prälat betonte, es sei wichtig, „daß wir alle erkennen, daß Vielfalt Reichtum bedeutet und die Welt definitiv ein besserer Ort wäre, wenn es uns gelänge, in den Herzen der jungen Menschen diese Gewissheit von Fratelli Tutti zu verwurzeln, für die sich der Papst so sehr eingesetzt hat und die er allen vermitteln will.“

Der künftige Purpurkappenträger wird wissen, was der Jugend frommt – er ist mit seinen gerade 49 Jahren kaum älter als das eine oder andere im Dienst angegraute hauptberufliche Jugendfunktionär*in, der/die/das vor der Frührente schnell noch mal zum Weltjugendtag nach Lissabon reisen will. Was uns mehr beschäftigt, ist eine andere Frage: Zwar glauben wir immer noch nicht, daß die Mehrheit der demnächst zur Stimmabgabe antretenden Papstwähler so sehr vom Trieb zur Selbstdestruktion beseelt ist, daß sie einem Franziskus II. ihre Stimme geben.

Aber sollte es Franziskus I. tatsächlich gelingen, das nächste Konklave mit einer nennenswerten Anzahl von Kreaturen wie Aguiar zu bestücken, so daß sich zwei fast gleichstarke Lager gegenüber stehen – von denen das bergoglianische nach allen Erfahrungen zu keinem Kompromiss bereit sein dürfte – rückt ein makabres Szenario in den Bereich des Denkbaren: Der Auszug eines Teils der Wähler aus der Sixtinischen Kapelle und die Wahl zweier konkurrierende Nachfolger. Das Jahr 1378 bietet ein übles Vorbild.

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