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Aus Zweifeln wird Gewissheit

Bild: Tizian, National Gallery LondonUnsere aus Anlaß der „Dubia“ von fünf Kardinälen gestellte Frage „Aber wo ist Petrus?“ erfordert eine zweite Aktualisierung. Inzwischen ist die erste Antwort von Franziskus (vom 11. Juli) beim Beiboot Petri auch in einer deutschen Übersetzung verfügbar. Der Text strotzt von schwammigen „einerseits-andererseits“ Aussagen, die jede klare Orientierung vermeiden und anscheinend unbegrenzte Spielräume eröffnen. In dieser Wahrnehmung sind sich buchstäblich alle Richtungen innerhalb der Kirche einig. Im Sprachrohr der zum Schisma geneigten deutschen Bischöfe katholisch.de freut sich ein „Fundamentaltheologe“ namens Gregor Maria Hoff, daß der Papst „Spielräume geöffnet“ und „die synodale Transformation der Kirche“ mit dem „auktorialen Lehranspruch des Papstes“ gestärkt habe. Das muß man sich wirklich auf der Zunge zergehen lassen. Revolution von oben.

Glaubenstreue Stimmen sind entsetzt und sehen sich in ihren pessimistischsten Erwartungen an die soeben beginnende Synodensynode bestätigt. Das reicht von dem lesenswerten Kommentar „Euer Ja sei ein Ja, Euer Nein ein Nein!“ von Bischof Marian Eleganti in kath.net bis zur Feststellung von Luisella Scrosati auf La Nuova Bussola Quotidiana: „Franziskus Antworten erwecken mehr Zweifel als die Dubia“. Und dazu noch Dutzende andere, auch aus den USA, wo sich die Aufmerksamkeit jedoch schon bevorzugt auf die kommende Synode und deren zu befürchtende Früchte richtet.

Auch das säkulare Kommentariat weiß die päpstlichen Aussagen zu entziffern. Um nur eines seiner internationalen Flaggschiffe zu zitieren, die BBC vom 3. 10. ruft es laut in die Welt hinaus: „Der Papst deutet die Bereitschaft der Kirche zur Segnung gleichgeschlechtlicher Paare an.“ Aus alledem wird überaus deutlich, daß der Unwille (oder wäre es tatsächliche nur Unfähigkeit?) des gegenwärtigen Pontifikats, sich klar in Fragen der Lehre zu äußern, nur noch übertroffen wird von dem unbedingten Willen, die jeweils vertretene eigene Position der ganzen Kirche aufzuzwingen.

Hier geht es weiterDen vielleicht enthüllendsten Kommentar zu beidem, den Dubia ebenso wie der Synode, verdanken wir dem weltberühmten argentinischen Taschenspieler und Buchautor Victor Manuel Fernández, seit neuestem Hausherr im ehemals ehrenwerten Palazzo del Sant'Uffizio. Er betonte im Interview, daß es sich bei den Nicht-Antworten von Franziskus aus dem Juli um die endgültige Reaktion des Pontifex handle und warf den Absendern der Dubia vor, es nicht genug zu würdigen, daß Franziskus sich „trotz seiner vielen Beschäftigungen“ die Mühe gemacht habe, ihnen zu antworten: „Als ob der Papst ihr Laufbusche wäre.“

Zum Thema Laufbusche: Es gab einmal eine Zeit, in der die Päpste sich mit dem Titel „Servus Servorum Domini Jesu Christi“ zu schmücken wußten, sogar Franziskus soll diese Formel, wenn uns die Erinnerung nicht trügt, gelegentlich benutzt haben. Noch desaströser ist Fernández' Tadel, die Kardinäle hätten wohl kein Verständnis für die „vielen Beschäftigungen“ die den Papst beanspruchten. Meint der Hofschranze damit Zeitvertreibe wie den x. Empfang des amerikanischen Homo-Missionars Fr. Martin S.J. zu Beginn der Synode? Oder die schweißtreibende Arbeit an der zweiten Umweltenzyklika, die soeben veröffentlicht wurde? Und die praktisch keinerlei Bezug auf den Christlichen Glauben enthält? Oder den wer-weiß-wie-vielten Phototermin mit Celebrities des internationalen Jet-Sets wie Bill Clinton und Soros Junior (6. Juli), oder Sylvester (Rambo) Stallone (9.September) . Ja, in der Tat, Franziskus ist ein umtriebiger Mann, und daß da keine Zeit bleibt für Kardinäle wie die des ersten (von 2016) oder nun des zweiten Dubiums, muß jedem Wohlmeinenden einleuchten.

Was für ein Pontifikat! Ein „einerseits-andererseits“-Obskurant auf dem Stuhl Petri. Umgeben von Kreaturen wie dem obersten Dogmenliquidator Fernández, dem Liturgierverunstalter Roche und dem Ordenszerstörer Braz de Aviz, oder auch dem „2+2=5“-Erfinder Spadaro S.J und ähnlicher Genies in der zweiten Reihe.

Angesichts dieses Panoptikums des Grauens bleibt kaum Platz für Überlegungen und Hoffnungen, dem Übel mit menschlicher Kraft wehren zu können, und die Gewißheit wächst: Hier kann nur der Herr selbst helfen. Gerne geben wir daher hier den Aufruf amerikanischer Initiativen weiter, es möge ein Jeder an seinem Platz und nach seinen Fähigkeiten, vor allem aber durch Gebet und Opferbereitschaft, den wahren Herrn der Kirche anzuflehen, der Not zu wehren:

Wir als einfache katholische Gläubige, wollen die Wahrheit des katholischen Glaubens bezeugen, unabhängig davon, ob der Oberste Pontifex dazu bereit ist oder nicht, und geben so die angemessene Antwort auf die Dubia im Lichte des ständigen und unveränderlichen Glaubens der Kirche.

Wir geloben unser Gebet und unser Opfer als geistliches Bouquet zum Wohle der Kirche und zum Sieg des katholischen Glaubens über die Finsternis des gegenwärtigen Zeitalters. Dabei beten wir insbesondere in Hinblick auf den Tag, an dem Petrus nicht länger Christus verhöhnt, indem er „nicht nach dem trachtet, was Gott will, sondern danach, was die Menschen wollen“ (Matthäus. 16, 23), und statt dessen dem göttlichen Auftrag folgt „nachdem du dich bekehrt hast, auch deine Brüder stärkst“. (Lukas 22, 32)

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