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Mehr als eine Stilfrage

Bild: dpa/corinna Kern, aus evangelisch.deIm letzten Wochenrückblick schien uns der hyperökumenische Auftritt der beiden Herren Marx und Bedford-Strohm auf dem Jerusalemer Tempelberg nur eine flapsige Bemerkung wert zu sein. Inzwischen mussten wir sehen, daß nichts, was diese Herrschaften so treiben, ohne tiefere und wohl zumeist verhängnisvolle Implikationen ist. Photos vom Ereignis zeigen nämlich, daß die beiden Bischöfe zum Besuch in der Moschee ihre volle Amtskleidung angelegt hatten: Der eine die schicke Kombi Lutherrock und römischer Kragen, der andere zur Soutane das kardinalsrote Zingulum samt entsprechendem Käppi, die blutroten Knöpfe auf der Soutane nicht zu vergessen.

Doch was bei beiden fehlte, war das Kreuz, das zu dieser Amtskleidung untrennbar dazugehört – ohne das bleibt nur eine Scharade in einem lächerlichen Aufzug nach längst vergangener Mode. Zwar hat sich Erzbischof Marx in Worten gegen das von muslimischer Seite (mit Unterstützung der UNO) behauptete „Alleinvertretungsrecht“ auf dem Tempelberg gewandt – in seiner Gewandung hat er jedoch genau dieses anerkannt: Christus und sein Kreuz haben dort nichts zu suchen. Zum Photo Antritt unter dem Halbmond - kein Wunder, daß der Scheich vor Selbstzufriedenheit strahlt.

Wenn der Besuch aber nur eine diplomatische Geste war, um ein weiteres Mal den Willen zur Verständigung mit dem auf drei Kontinenten mit mörderischem Hass expandieren Mohammedanismus zu demonstrieren, hätte zumindest der katholische Spitzenmann den halboffiziellen Anzug wählen können, in dem auf dem Bild der Bamberger Erzbischof Schick zu sehen ist: Schwarzer Anzug, schwarzes Hemd mit römischem Kragen, das an der Kette getragene Bischofskreuz dezent in die Jackentasche gesteckt – so wie es die amerikanischen Bischöfe in der Öffentlichkeit zu tragen pflegen. Aber nein – dem Oberdiplomaten und Staatsbischof Marx war das nicht genug. Er wollte nicht auf die Insignien seiner hervorgehobenen Stellung verzichten – bis auf das anstoßerregende Zeichen dessen, dem er diese Stellung und alles verdankt.

Diesem und anderen Bildern ist übrigens zu entnehmen, daß die Damen der Delegation artig das Kopftuch angelegt haben, man weiß ja, was sich gehört, und vielleicht hilft es ja doch gegen das Kopf-Abschneiden.

Auf diesem und anderen Bildern nicht zu sehen sind übrigens Vertreter des Judentums, die, wenn wir uns recht erinnern, doch auch etwas mit dem Berg der Al-Aqsa-Moschee zu tun haben. Aber die konnte man dem freundlichen Hausherrn und Gastgeber noch viel weniger zumuten.

„Islam“ heißt Unterwerfung – das ist wirklich leicht zu lernen.

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