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50 Jahre Novus Ordo

eigenes PhotoIn dieses Jahr fallen die 50. Jahrestage der wichtigsten Ereignisse und gesetzgeberischen Akte, die zur Einführung des Novus Ordo geführt haben.

Seine grundsätzliche Zustimmung zum neu erarbeiteten Missale hatte Papst Paul VI. bereits mit seiner schriftlichen approbatio am 6. November 1968 erteilt. Die apostolische Konstitution Missale Romanum , die das Datum vom 3. April 1969 trägt, wurde am 28. April im Consistorium der Kardinäle verkündet und am 2. Mai der Öffentlichkeit vorgestellt. Am gleichen Tag wurde auch die editio typica des Ordo Missae in lateinischer Sprache veröffentlicht - das war also noch kein vollständiges Messbuch. Als Termin des Inkrafttretens der neuen Ordnung wurde der 1. Adventssonntag festgesetzt. Da bis zu diesem Termin jedoch weder die vollständige editio typica noch alle nationalsprechlichen Übersetzungen vorlagen, erhielten die Bischofskonferenzen das Recht, eigene Termine für die tatsächliche Einführung der neuen Bücher festzulegen. 

Von daher ist es nicht möglich, einen einzigen exakten „Jahrestag“ für die Einführung des Novus Ordo zu benennen. Selbst ein Jubiläumsjahr ist kaum auszumachen - und das nicht nur wegen der bereits Ende 1968 erfolgten Aprobation, sondern wegen einer unaufhörlichen Reihe von vorausgehenden Neuerungen in den Jahren ab 1962, die unter anderem mehrere Fassungen des Ritus Servandus, neue Präfationen, zusätzliche Hochgebete und Veränderungen in der Leseordnung gebracht hatten. Und der Prozess kam auch 1969 noch keinesfalls zum Abschluß, wie man an den seitdem erschienenen zwei weiteren Revisionen der editio typica sehen kann, von denen insbesondere die tertia von 2002 durchaus bemerkenswerte Veränderungen mit sich brachte - die allerdings im deutschen Sprachraum bislang nicht umgesetzt worden sind.

Die Geschichtsschreibung der Liturgiereform war bisher neben mühseligen Archivarbeiten im wesentlichen auf die von Bugnini selbst geschriebenen oder herausgegebenen Werke angewiesen - eine unabhängige Beschreibung der Reformen oder auch nur eine monographische Darstellung seiner Rolle in diesem Zusammenhang gab es bisher nicht. In dieser Sitution versprechen wir uns weitere Aufschlüsse von der pünktlich zum Jubiläumsjahr erschienenen englischen Übersetzung einer Biographie Bugninis, die der französische Historiker Yves Chiron bereits 2016 vorgelegt hatte, die aber bisher kaum wahrgenommen worden ist. Das Werk, dessen Objektivität und Genauigkeit allgemein gelobt wird, ist unter dem Titel Annibale Bugnini: Reformer of the Liturgy über Amazon Deutschland und den allgemeinen Buchhandel zu beziehen .

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