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Herr Papst - es wird Ihnen nicht gelingen!

Bild: Screenshot RemnantAm vergangenen Wochenende fand im amerikanischen Pittsburgh die Catholic Identity Conference 2022 (hier zum Programm) statt. Gründer und Träger der seit einigen Jahren stattfindenden Veranstaltung ist die Zeitschrift „the Remnant“, es ist jedoch nicht zu übersehen, daß sich unter den Teilnehmern und Rednern ein immer breiteres Spektrum von Personen aus den traditionstreuen Abteilungen der Kirche abzeichnet. Unter den Rednern waren in diesem Jahr Angehörige der Pius- und der Petrusbruderschaft sowie des Instituts Bon Pasteur, dazu Vertreter des Diözesanklerus und Sprecher aus Publizistik und Wissenschaft. Beherrschende Themen waren in diesem Jahr Traditionis Traditores (TC) und seine Folgen sowie der Widerspruch gegen die globalistische Agenda von Papst Franziskus.

Besonders große Beachtung fand der Vortrag von Weihbischof Athanasius Schneider, dessen wesentlichen Inhalt wir hier nach der Wiedergabe auf LifeSiteNews übersetzt haben. Als kostenpflichtiges Angebot sind beim Remnant auch  die vollständigen Video-Aufzeichnungen sämtlicher Vorträge verfügbar.

Ausgangspunkt der Überlegungen von Weihbischof Schneider ist die Feststellung, daß „jede Einschränkung oder jedes Verbot der überlieferten Liturgie gegenstandslos“ ist, „denn der Heilige Geist widerspricht sich nicht selbst“. Von daher bedeuten sowohl TC als auch die von Kardinal Roche nachgeschobenen „Responsa ad dubia“ einen „groben Mißbrauch des päpstlichen Amtes“. In diesem Zusammenhang sprach der Weihbischof davon, die Kirche befinde sich in einem Kampf „gegen den altehrwürdigen überlieferten Ritus der hl. Messe, den alle unsere Heiligen zumindest der letzten tausend Jahre geliebt und als Priester oder Bischöfe voller Ehrfurcht und mit großem geistigen Ertrag zelebriert haben.“ Trotz der großen liturgischen Umbrüche in den vergangenen 60 Jahren habe Rom „keine Vollmacht, eine Form des römischen Ritus, die seit fast einem Jahrtausend kaum Veränderungen erfahren hat, nun als schädlich hinzustellen und diskriminierende Maßnahmen gegen dessen Zelebration zu verhängen.“

Hier geht es weiterDie Anhänglichkeit an den überlieferten Ritus sei, so Bischof Schneider, nicht, wie Rom das behaupte, ein Akt der Starrheit, sondern eine Zeichen der Liebe für die Kirche: „Aus Treue und Liebe für die hl. Mutter Kirche und für die Ehre des Apostolischen Stuhles sehen sich Bischöfe, Priester und die Gläubigen unserer Tage dazu verpflichtet, die überlieferten Formen der heiligen Messe und der Feier der Sakramente zu bewahren. Die gegenwärtigen Machthaber hassen das Heilige und verfolgen daher die überlieferte Messe. Eure Antwort sollte nicht in Zorn und Verzweiflung bestehen, sondern in einer tief verwurzelten Gewissheit von der Wahrheit und des inneren Friedens und Vertrauens in die göttliche Vorsehung.“

„Eben sowenig, wie er das Glaubensbekenntnis ändern kann, kann der Papst die Verwendung des überlieferten Ritus verbieten – das stellt einen groben Machtmißbrauch dar.“ Den von Franziskus vorgenommenen Vergleich seines Edikts TC mit den liturgischen Regelungen von Papst Pius V. weist Schneider als gänzlich unbegründet zurück: „Papst Pius V. hat niemals behauptet, das von ihm 1570 promulgierte Messbuch sei die einzige „lex orandi“ des römischen Ritus und der römischen Kirche. Wenn Franziskus nun das reformierte Missale von Paul VI. zum einzigen Ausdruck des römischen Ritus erklärt, tut er der 2000-jährigen Geschichte der römischen Päpste Gewalt an, die nie eine derart starre Intoleranz an den Tag gelegt haben.“ Tatsächlich, so Schneider weiter, „ist es unmöglich, so wie Paul VI. das getan hat, einen neuen Ritus zu schaffen und dann zu behaupten, das folge der Stimme des Heiligen Geistes in unserer Zeit, und gleichzeitig den vorhergehenden Ritus, der fast 1000 Jahre wenig verändert gültig war, als unzulässig und gefährlich für das geistliche Leben der Gläubigen hinzustellen.“ Das führe letztlich zu der „Behauptung, der Heilige Geist widerspreche sich selbst – und das ist unmöglich.“

Mit seiner Erklärung für dieses an den Grundlagen des Glaubens zerrende Vorgehen der gegenwärtigen Machthaber betritt Bischof Schneider eine Ebene argumentativer Zuspitzung, die er unseres Wissens nach bisher gemieden hat: „Der Glanz der Wahrheit, des Heiligen und des Übernatürlichen, der von der überlieferten Liturgie ausgeht, ist ein Ärgernis für jene Prälaten in hohen Positionen im Vatikan und anderswo, die sich dem neuen revolutionären theologischen Paradigma angeschlossen haben, das der protestantischen Vorstellung von Eucharistie und Gottesdienst nähersteht und das von Anthropozentrismus und Naturalismus charakterisiert wird. Der Novus Ordo von Paul VI.schwächt zweifellos die klare Lehre vom Opfercharakter der hl. Messe und verringert erheblich des Ausdruck des Heiligen und des Mysteriums im Gottesdienst insgesamt.“ Damit sei Paul VI., so Schneider weiter, der erste Papst in 2 Jahrtausenden geworden, der es gewagt habe, die Ordnung der hl. Messe einer wahrhaftigen Revolution zu unterwerfen. In seinen abschließenden Überlegungen bereitete der Weihbichof, der selbst als Kind noch die stalinistische Kirchenverfolgung erlebte, die glaubenstreuen Katholiken darauf vor, daß auch sie sich schon bald zu einem „Rückzug in die Katakomben“ genötigt sehen könnten, um die überlieferte Liturgie weiter feiern und kommenden Generationen weitergeben zu können.

„Die gegenwärtige Verfolgung eines Ritus, den die römische Kirche seit mindestens einem Jahrtausend – also lange vor Trient – eifersüchtig gehütet und verteidigt hat, weist starke Ähnlichkeit zur Situation der Glaubensverfolgung während der arianischen Krise des 4. Jahrhunderts auf. Auch damals wurden die, die am unveränderlichen katholischen Glauben festhielten, von der großen Mehrheit der Bischöfe aus den Kirchen vertrieben, und sie mußten die heilige Messe wieder im Verborgenen feiern.“ Und er zitiert als Zeitzeugen den hl. Basilius den Großen: „Die Lehre der wahren Religion wird umgestürzt. Das Recht der Kirche wird mißachtet. Der Ehrgeiz von Menschen, die keine Gottesfurcht haben, richtet sich auf die höchsten Stellungen, und die erhabensten Ämter werden wie allgemein bekannt zum Lohn für die Verderbtheit.“ Zum Schluß seiner Rede richtete sich der Weihbischof mit einem warnenden Appell direkt an Franziskus:

Zu jenen spirituell blinden und arroganten Kirchenmännern unserer Tage , die den Schatz der überlieferten hl. Messe verachten und dessen Anhänger verfolgen, können wir sagen: Es wird Ihnen nicht gelingen, den überlieferten Ritus der hl. Messe zu besiegen und auszulöschen. Hochheiliger Vater Papst Franziskus: Es wird Ihnen nicht gelingen, den überlieferten Ritus der hl. Messe auszulöschen. Warum das so ist? Sie kämpfen gegen ein Werk, an dem der Geist so kunstvoll und sorgsam durch die Jahrhunderte und die Zeitalter gewoben hat. Die katholische Kirche mit ihrem sichtbaren Oberhaupt dem römischen Papst wird wieder die Säule der Schönheit und Heiligkeit der heiligen Liturgie werden, denn der Heilige Geist widerspricht sich nicht selbst.

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