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Männlich und mannhaft in der Liturgie

Die Zeitschrift The New Emangelization wendet sich gegen die auch in der Kirche mächtige Tendenz von Feminismus und Feminisierung und setzt sich dafür ein, die Marginalisierung von allem, was Männer betrifft und ausmacht, zu beenden. In einem langen Interview mit Raymond Leo Cardinal Burke kam naturgemäß auch das Thema Liturgie zur Sprache:

Es gab und es gibt weiterhin ernsthafte liturgische Missbräuche, die Männer abstoßen. Vielerorts stellte die Messe die Person des Priesters stark ins Zentrum - sie wurde geradezu zu einer Priester-Show. Das führte zu einem Verlust des Sinnes für das Heilge und ließ das eigentliche Geheimnis der Messe verschwinden. Die Realitär dessen, daß Christus selbst auf den Altar herabkommt um sein Opfer auf Kalvaria zu vergegenwärtigen, schwindet. Männer fühlen sich vom Geheimnis des Opfers Christi angezogen, aber wenn die Messe zur Priester-Show oder sonstwie trivial wird, steigen sie aus.

Die allgegenwärtigen liturgischen Experimente nach dem 2. Vatikanum, von denen viele ohne Erlaubnis des Vatikans erfolgten, nahmen dem Ritus der Messe viel vom elaborierten Ausdruck der heiligen Geheimnisse, der sich im Lauf der Jahrhunderte entwickelt hatte. Die Messe schien zu etwas recht alltäglichem zu werden, das von Menschen gemacht wurde, der tiefe übernatürliche Ausdruck der heiligen Geheimnisse wurde reduziert.

Dieser Verlust des Sakralen verringerte die Beteiligung von Männern und Frauen. Aber ich denke, die Männer waren davon stärker abgestoßen. (...) Männer, auch und gerade junge, fühlen sich von Stärke, Genauigkeit und Wettbewerb angezogen. In meiner Ministrantenausbildung, die wochenlang dauerte, mussten wir die ganzen Gebete an den Stufen des Altares auswendig lernen. Der Altardienst wurde mit Sorgfalt und Disziplin ausgeführt. Nach dem 2. Vatikanum war das alles dann vielerorts ganz einerlei, der Dienst wurde schludrig und verlor seine Anziehungskraft auf junge Männer. (...)

Ich denke, das ist mit einer der Gründe für den Rückgang der Priesterberufungen. Um an der Seite des Priesters den Dienst am Altar zu versehen, bedarf es einer gewissen männlichen Disziplin. Viele Priester hatten als Messdiener ihre ersten tiefen Erfahrungen von der Liturgie. Wenn wir keine jungen Männer als Altardiener ausbilden und ihnen die Erfahrung vorenthalten, Gott in der Liturgie zu dienen, dürfen wir uns nicht wundern, daß die Berufungen dramatisch zurückgehen.“

Die Lektüre des ganzen Textes ist höchst empfehlenswert.

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