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Klare Worte von Weihbischof Schneider

In einem Interview mit der spanischen Website adelantelafe.com, (dort auch eine vollständige englische Version) hat Weihbischof Athanasius Schneider, der in den vergangenen Monaten im Auftrag des Vatikans die Priesterseminare der FSSPX besucht hat, eine klare Empfehlung zur uneingeschränkten kanonischen Anerkennung der Bruderschaft durch Rom ausgesprochen. Er betonte den gerne verschwiegenen Umstand, daß die Bruderschaft in allen Glaubensartikeln fest auf dem boden der kirchlichen Lehre steht, während viele Theologen und Bischöfe, die sich „der vollen Einheit mit dem Papst“ rühmen können, diesen Boden längst zu großen Teilen verlassen haben.

Zur immer wieder als Knackpunkt bezeichneten Frage der „vollen Anerkennung des 2. Vatikanischen Konzils“ führte Bischof Schneider aus:

Ich finde, daß die Frage des Zweiten Vatikanischen Konzils nicht als conditio sine qua non betrachtet werden sollte, da es sich um eine Versammlung mit primär pastoraler Zielsetzung und entsprechendem Charakter handelte. Ein Teil der Konzilserklärungen spiegelt die Zeitumstände wider und hat daher nur zeitlich begrenzte Geltung, wie das eben für disziplinarische und pastorale Dokumente üblich ist. Aus der Sicht der zweitausendjährigen Kirchengeschichte betrachtet, können wir feststellen, daß es auf beiden Seiten (des Heiligen Stuhls und der Piusbruderschaft) eine Überbewertung und Überschätzung der pastoralen Realität der Kirche ebenso wie des Zweiten Vatikanischen Konzils gibt.

Die Piusbruderschaft entspricht im Glauben, in ihrem Gottesdienst und in ihrem moralischen Leben,  wie es das höchste Lehramt fordert und anerkennt und wie es die Kirche weltweit jahrhundertelang getan hat. Sie erkennt die Legitimität des Papstes und der Diözesanbischöfe an und beten öffentlich für sie. Sie erkennt die Gültigkeit der Sakramente nach der Editio typica der neuen liturgischen Bücher an - das sollte für eine kanonische Anerkennung der Piusbruderschaft durch den Heiligen Stuhl reichen. Andernfalls würde die immer wieder beschworene pastorale und ökumenische Offenheit der heutigen Kirche offensichtlich ihre Glaubwürdigkeit verlieren, und die Geschichte würde eines Tages Vorwürfe gegen die kirchlichen Autoritäten unserer Tage erheben, weil sie den Brüdern mehr Last als notwendig (Apg 15.28) auferlegt haben, was das Gegenteil der pastoralen Methode der Apostel ist.“

Eine etwas ausführlichere Teilübersetzung des Interviews ins Deutsche bringt katholisches.info.

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