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Gebete gegen die Feinde der Kirche

Bild: nrw.direkt.netDie neue Version des „Gotteslob“ - des offiziellen Gebet- und Gesangbuches für die deutschkatholischen Bistümer – hat viele Leerstellen. Die beklagenswerteste ist das Fehlen des römischen Kanons bei den Messtexten – tatsächlich enthält die Ausgabe überhaupt nur den 2. Kanon, der ursprünglich als „Schllchtversion“ für Werktage gedacht war. Kath.net hat jetzt eine Leerstelle entdeckt, die bisher nicht aufgefallen war: Das in der vorhergehenden Version enthaltene „Gebet für die verfolgte Kirche“ wurde ersatzlos gestrichen. Und das, obwohl auch schon bei der Erstellung der Neufassung zu sehen war, daß die Kirche insbesondere, aber bei weitem nicht nur in den mohamedanischen Ländern ständig zunehmender Verfolgung ausgesetzt ist.

Das Gebet in der früheren Fassung hat folgenden Wortlaut:

Gott, nach dem geheimnisvollen Ratschluss deiner Liebe lässt du die Kirche teilhaben am Leiden deines Sohnes. 

Stärke unsere Brüder und Schwestern, die wegen ihres Glaubens verfolgt werden. Gib ihnen Kraft und Geduld, damit sie in ihrer Bedrängnis auf dich vertrauen und sich als deine Zeugen bewähren. 

Schenke ihnen Freude darüber, dass sie sich mit Christus im Opfer vereinen, und gib ihnen die Zuversicht,, dass ihre Namen im Buch des Lebens eingeschrieben sind. 

Gib ihnen die Kraft, in der Nachfolge Christi das Kreuz zu tragen und auch in der Drangsal ihren christlichen Glauben zu bewahren.

Die überlieferte Liturgie kennt aus der leidvollen Erfahrung der Kirche im Abwehrkampf gegen den Islam mehrere Gebete „für die verfolgte Kirche“. Seit den Türkenkriegen des 15. Jahrhunderts gibt es eine „Votivmesse zum Schutz gegen die Heiden“ mit vollständigem Proprium. Dessen Texte sind größtenteils den Psalmen entnommen, die aus der Geschichte des jüdischen Volkes reichhaltiges Material zum Thema bieten. Die Oratio lautet:

Allmächtiger Ewiger Gott, in Deiner Hand ruhen die Gewalten und Rechte aller Reiche; so sei denn darauf bedacht, den Christen zu helfen, damit die Heidenvölker, die auf ihre rohe Kraft vertrauen, durch die Macht Deiner Hand niedergezwungen werden.

Und die Postcommunio:

Gott, unser Schirmherr, blicke her und verteidige Deine Streiter gegen die Gefahren, die vonseiten der Heiden drohen, damit sie nach Beruhigung aller Wirrungen in freiem Sinne Dir dienen.

Diesem Tenor entsprechen auch die Gebete einer weiteren Votivmesse „Gegen die Verfolger der Kirche“, während eine Messe „Gegen Verfolger und Übeltäter“ zu stärkeren Worten greift – zumindest auf den ersten Blick:

Wir bitten Dich o Herr, zermalme den Hochmut unserer Feinde und wirf nieder ihren Trotz mit Deiner mächtigen Hand.

Beim zweiten Hinschauen wird sichtbar: Nicht die Feinde als Menschen, sondern ihr Hochmut und Trotz sollen zermalmt und niedergeworfen werden. Praktisch mag das in den rauhen Zeiten der Türkenkriege oft auf das gleiche hinausgelaufen sein – grundsätzlich jedoch bleiben Wert und Würde des Menschen unbestritten und der Weg zur Bekehrung offen.

Warum solche Gebete in der neuen Ausgabe des Gebetbuches keinen Platz mehr finden, ist offensichtlich: Sie passen nicht mehr in die neue Ideologie. Und während in Düsseldorf nur ein „Traditionsverein“ der Janitscharen mit blankem Säbel durch die Stadt paradiert, nehmen auf den Philippinen mohamedanische Terroristen in der Stadt Marawi Hunderte von Christen als Geiseln und drohen mit deren Ermordung, falls die Armee ihnen die Stadt nicht überläßt.

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