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Fünf Jahre 'ad orientem'

Bild: Aus der im Text genannten Website.Vor fünf Jahren hat Fr. Richard Heilmann, damals seit kurzem Pfarrer in St. Mary‘s, Pine Bluff, Jefferson County in Arkansas, für seine Pfarrei die Zelebration der Messe nach dem Novus Ordo an Werktagen „ad orientem“ eingeführt. Die Voraussetzungen waren günstig: Die Gemeinde war „solide katholisch“, wenn man das so nennen kann, und St. Mary‘s hatte bei der letzten Renovierung zwar einen Volksaltar erhalten, doch ohne die neogotischen Altäre aus der Zeit der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert zu verlieren. Nur die Kommunionbank war entfernt worden. Zu Weihnachten dieses Jahres zog Pfarrer Heilmann eine Bilanz, die wir hier gestrafft wiedergeben:

Nach einem Jahr Feier der Werktagsmessen „ad orientem“ fragten wir uns, wann wir zum nächsten Schritt übergehen könnten – der Feier aller Messen, auch am Wochenende, in dieser Weise. Dann kam der 6. Dezember 2012, an dem uns Bischof Morlino besuchte und uns in seiner Predigt ermutigte, auf diesem Weg weiter zu gehen. Das gab uns Auftrieb, und ab Epiphanie 2013 wird nur noch „ad orientem“ zelebriert. (Der Volksaltar wurde abgebaut, später kam dann auch wieder eine Kommunionbank dazu).

Bereits ein Jahr später schrieb Pfarrer Heilmann in einem Brief an einen Mitbruder:

Es gab anfangs ziemlich nervtötende Reaktionen von Seiten einiger Pfarreiangehöriger der alten Garde. Eine Hand voll von Ihnen entschloss sich, nicht mehr an unseren Gottesdiensten teil zu nehmen und ging zu anderen Pfarreien der Umgrbung. Doch davon abgesehen hat sich alles sehr zum Guten gewendet. Der geistige Gewinn ist spürbar. Die Gemeinde hat das Gefühl und Bewußtsein, wirklichen Gottes-Dienst zu feiern – es stimmt einfach alles. Man sieht das auch an den Messdienern (nur Jungen), die ehrfürchtiger und präziser geworden sind. Viele Gläubige kommen früher, um den Rosenkranz mitzubeten, und andere bleiben länger, um Danksagungsgebete zu verrichten. Fast alle haben begonnen, sich „sonntäglich“ anzuziehen.

Fast jeden Sonntag entscheidet sich eine weitere Frau, eine Mantilla anzulegen – und das im Novus Ordo! Unser Chor hat seine Stärke verdoppelt, und die Mitgliederzahl der Männerschola ist von 7 auf 20 angestiegen. Und sie treffen sich nicht nur zum Gottesdienst, sondern auch einmal im Monat zu einem „Pipes and Pints“, bei dem wir in lockerer Atmosphäre über alle möglichen religiösen, aber auch weltlichen Themen sprechen. Sogar die zunächst sehr angespannte finanzielle Situation der Gemeinde hat sich erheblich verbessert.

Zwei Jahre später kam dann eine Sonntagsmesse in der überlieferten Form des lateinischen Ritus dazu. Viele junge Familien, die in der Feier des Novus Ordo „ad orientem“ den Sinn für das Sakrale entdeckt hatten, sind danach zur Messe im überlieferten Ritus übergewechselt. Und die Plätze in den Bänken der Novus-Ordo-Messen, die sie frei gemacht haben, werden von weiteren jungen Familien aufgefüllt, die neu dazu stoßen.

Nach diesen Erfahrungen ist Heilmann – so sein Fazit – fest davon überzeugt,

daß das der Weg ist, unsere Gläubigen aus dem Griff der modernen Banalität in der Liturgie zu befreien. Es geht darum, ihnen die Erfahrung eines wirklich würdigen Gottesdienstes zu ermöglichen - „ad orientem“ ist der Schlüssel dazu. Das öffnet ihnen die Augen und läßt sie verstehen, warum unsere Vorfahren die Liturgie so und nicht anders gefeiert haben.

Dem ist wenig hinzuzufügen – außer der Feststellung, daß die modernistischen Verdünner und Verderber des Glaubens das ganz genau wissen und deshalb die Feier der Liturgie „ad orientem“ mit allen Mitteln bekämpfen.

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