Die Wurzel allen Übels
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- 20. Januar 2020
In Zeal for Thy House von Jay Boyd fanden wir folgende Auszüge aus der Predigt eines leider ungenannten Geistlichen zum liturgischen Mißbrauch als der Wurzel aller Übel, einer ständig erneuerten Auflehnung gegen Gott und eines ständig erneuerten Sündenfalls:
Man kann zu Recht sagen, daß die Liturgie unmittelbar unsere Vorstellung von der Heiligkeit Gottes formt. Schauen Sie auf Sinai, schauen Sie auf das Zelt des Bundes, schauen Sie auf das Allerheiligste. Gott hat die Strukturen der Wirklichkeit so geschaffen, daß die Liturgie die Schöpfung erneuert und wieder herstellt. Sie richtet Grenzen neu auf und heilt die Schäden, die von der Sünde verursacht worden sind.
Das, was in der göttlichen Liturgie geschieht, bestimmt auch das Geschehen in der Welt. Die Liturgie leistet Abbitte für die von Adam verlorene Gnade und die schrecklichen Beleidigungen Gottes. Die Liturgie erneuert die Ordnung unserer gefallenen Welt. Und wenn wir erst einmal erkennen, daß die Liturgie die ganze Schöpfung wieder in Ordnung bringt, dann verstehen wir auch den ganzen Schrecken des liturgischen Mißbrauchs.
Was geschieht denn, wenn ein Priester aus freien Stücken liturgische Mißbräuche begeht? Auf symbolische Weise vergegenwärtigt er in der Liturgie die Ursünde geradewegs vor Gottes Angesicht. Statt Ordnung bringt er Unordnung, statt Gnade bringt er Sünde, statt geistiger Genesung bringt er geistige Krankheit, statt des ewigen Lebens bringt er geistigen Tod. Statt die Schlangen aus dem Garten und von seinen Gläubigen fernzuhalten, wendet er sich ihnen zu und lädt sie ein. Letzten Endes sagt der Priester: „Ich will nicht dienen. Ich will meinen Willen haben. Ich will die liturgische Beziehung zu Gott bestimmen. Ich bin selbst für mich das Gesetz. Ich will mich überheben.“ Er macht es so, wie die Söhne Aarons – und wenn er nicht umkehrt, wird er auch die gleiche Strafe erfahren.
Aber nicht nur der Priester wird leiden müssen. Wir alle müssen leiden, wir alle. Das, was in der göttlichen Liturgie geschieht, bestimmt das, was in der Welt geschieht – so ist die Realität, so ist die Wirklichkeit. Was wollen wir damit sagen? Wir sagen damit, daß dann, wenn eine große Anzahl der amtlich bestallten Botschafter, die die kämpfende Kirche vor dem göttlichen Thron vertreten, wenn ein beträchtlicher Teil dieser göttlich eingesetzten Vermittler - also der Priester – unentwegt und bewußt die Ursünde vor dem Angesicht Gottes erneuern, dann werden wir exakt das bekommen, was wir beim ersten Mal bekommen haben: Sünde, Leid, Nacktheit, Unordnung, Verzweiflung, Tod und die Herrschaft Satans.
Soll heißen, wir bekommen exakt das, was wir derzeit haben: Die Kultur des Todes, die gegenwärtige Finsternis, das neue Heidentum. Die Kultur des Todes ist die natürliche Folge verbreiteten liturgischen Mißbrauchs. Der wichtigste Schritt zur Lösung der gegenwärtigen Probleme, und zwar aller Probleme, die unsere Gesellschaft heimsuchen, liegt auf liturgischem Gebiet.“
Soweit das Zitat. Fr. Zuhlsdorf predigt das im Grunde schon seit Jahren: „Save the Liturgy, save the World“. Hier wird der Zusammenhang auch so hergestellt, daß jedermann ihn nachvollziehen kann.