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Die Sedia gestatoria ist wieder da!

Wenn auch vielleicht nicht ganz so, wie wir das in der Vergangenheit gekannt haben.  40000 Religionslehrerinnen und Katechetinnen beiderlei Geschlechts waren Teilnehmer am diesjährigen Religious Education Congress im Kongresszentrum von Anaheim/San Francisco, das, wie die Kongress-Website an prominenter Stelle mitteilt, gerade gegenüber von Disneyland liegt.
Von dort kommen jedenfalls unverkennbar die Inszenierung und musikalische Gestaltung des Events, das man als Abschlussmesse angekündigt hatte und das von einem kitschigen  Musical  zu unterscheiden unsere Kraft überforderte. Ein Höhepunkt des Events war der Einzug des Evangelienbuches, gehalten von einer in Nationaltracht gekleideten Asiatin, die ihrerseits auf den Schultern von vier Sänftenträgern in den "worship space" einschwebte. Zweifellos eine wertvolle Anregung, die künftige Auftritte von Gemeindereferentinnen und Pastoralassistenten inspirieren dürfte.

Wer glaubt, sich die ganze über zweistündige Show auf Youtube antun zu sollen, mache uns bitte nicht für erlittene Schäden an Leib oder Seele verantwortlich: Wir haben Sie gewarnt, und für die kirchenmusikalisch Sensiblen kann diese Warnung nicht nachdrücklich genug wiederholt werden. Sicher reicht ein kurzer Blick auf den Einzug der Zelebranten ab Min. 22 oder eben der Sedia Gestatoria zur Verlesung des Evangeliums, ab Min 38. Sehenswert sind auch die Entlassung der Ketechumenen und Kandidaten (ab 1:04) sowie die Zurüstung des Altars ab 1:14:30. Kein Zweifel: Wir erleben (bei einer übrigens durchaus katholischen Predigt des Erzbischofs) die Geburt einer neuen Liturgie aus dem Geist der Operette.

Der neue Frühling, das steht fest, ist über uns gekommen - Widerstand ist zwecklos, wir werden assimiliert werden.

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