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Heute mit Kreuz?

Bild: St. Michaelsbund (mk-online.de)Zur Feier des Reformationsjahres empfängt Papst Franziskus heute in Rom eine Delegation der evangelischen Kirche in Deutschland. Mit dabei ist Erzbischof Kardinal Marx, schließlich war Luther unser aller Kirchenlehrer. Ein Herz und eine Seele? Wieviel bei all der Herzlichkeit von der Lehre noch übriggeblieben ist, kann man einem heute auf katholisch.de erschienen bemerkenswert nüchternen Kommentar entnehmen:

Es ist die Herzlichkeit zweier Geschiedener, die vor vielen Jahren in einem Mega-Krach auseinandergegangen sind und sich dann langsam wieder angenähert haben. Beide sind froh und erleichtert darüber, dass sie wieder miteinander reden, manchmal sogar zusammen feiern. Sie pflegen den Kontakt, passen deshalb auch genau auf, dass sie nichts Falsches sagen. Aber noch einmal zusammenziehen? Das natürlich nicht! Sie bleiben einvernehmlich geschieden.

(...) Der deutsche Durchschnittschrist sieht die Sache seit langem pragmatisch. Beispiel Köln, Heiligabend: Da findet man Protestanten in der katholischen Kirche St. Peter, weil's dort ein Krippenspiel mit echten Lamas gibt. Und in der protestantischen Friedenskirche im Multikulti-Stadtteil Ehrenfeld sitzen umgekehrt Katholiken. Denn dort dürfen die Kinder am Ende den Christbaum plündern - und Süßigkeiten mitnehmen. Für viele ein geradezu zwingendes Argument, zur "Konkurrenz" zu wechseln...

War da noch was?

Seit einem Jahr veröffentlicht P. Engelberg Recktenwald von der Petrusbruderschaft auf seinem Portal zur katholischen Geisteswelt abschnittweise die erstmal 1832 erschienene Abhandlung von Johann Adam Möhler: "Symbolik oder Darstellung der dogmatischen Gegensätze der Katholiken und Protestanten nach ihren Bekenntnisschriften". Das ist ein dickes Werk von über 600 Druckseiten - soviel war von den dogmatischen Gegensätzen schon zu sagen, bevor die Protestanten mit kritischer Bibellektüre, Frauenordination und Homo-Ehe den Abstand zur Lehre Christi ins unendliche gesteigert haben. Das Werk Möhlers mag alt sein - veraltet ist es dennoch nicht, zumindest, was die Darstellung der katholischen Positionen darstellt, denn die Dogmatik entzieht sich, so sehr die Kardinäle Marx, Kasper & Co das bedauern mögen, starrsinnig allen Anpassungwünschen, mögen die nun aus Wittenberg, München oder Buenos Aires vorgetragen werden. Zur Lektüre, oder besser gesagt: zum Studium, durchaus empfohlen - und wer die inzwischen von Recktenwald präsentierten 109 Folgen als nicht wirklich lesefreundlich empfindet, wird für unter 10 € auch im Antiquariatshandel fündig.

Die 600 Seiten stellen, Gott sei's gedankt, keinen Grund dar, sich den Schädel einzuschlagen. Aber mit Weihnachtsplätzchen aufwiegen lassen sie sich auch nicht.

 

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