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Eine Akademie zur Förderung der lateinischen Sprache

 Mit dem Motu Proprio „Lingua Latina“, das am 10. November veröffentlicht worden ist, hat Papst Benedikt XVI. eine Akademie zur Förderung der lteinischen Sprache errichtet. In diesem Motu Proprio betont der Papst die Bedeutung der lateinischen Sprache gerade für eine Gegenwart, die sich von allen Wurzeln und Traditionen lösen will und verlangt, „das reiche und vielfältige Erbe der lateinischen Kultur in ihrem Wert hervortreten zu lassen“.

Das gleichzeitig veröffentlichte Statut der Akademie erklärt dazu, daß die Arbeit der Akademie sich nicht nur auf die Arbeit mit überlieferten lateinischen Texten beschränken soll. Sie hat ebenso den Auftrag, die Erstellung neuer wissenschaftlicher und künstlerischer Werke in lateinischer Sprache zu fördern und die Verwendung des Lateinischen als gesprochene Sprache im akademischen Bereich und in der weltweiten Kommunikation zu verbreiten.

Kann man hoffen, daß diesen bescheidenen Bemühungen mehr Erfolg beschieden sein wird als dem wesentlich weiter ausgreifenden Motu Proprio „Veterum Sapientia“ Papst Johannes' des XXIII. von 1962, in dem die Verwendung der lateinischen Sprache für die Priesterausbildung in Theologie und Philosophie verbindlich vorgeschrieben wurde? Es wurde von den für seine Umsetzung verantwortlichen Bischöfen weltweit so konsequent missachtet, daß sie heute die verbreitete Unkenntnis des lateinischen zur Begründung dafür heranziehen, die Feier der Liturgie in lateinischer Sprache oder nach dem überlieferten lateinischen Ritus zu unterbinden.

Das Motu Proprio des Papstes und die Statuten der Akademie wurden im Osservatore Romano vom 11. November auf S. 5 veröffentlicht, den man hier als PDF herunterladen kann. Die Veröffentlichung erfolgte bis jetzt ausschließlich in lateinischer Sprache, womit sichergestellt sein dürfte, daß es ebenso wirkungslos bleibt wie das Vorgängerdokument.

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