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Die Realität von Fronleichnam

Bild: Webiste der Diözese LinzDie vor einigen Tagen erschienene neue Ausgabe der Una-Voce Korrespondenz (2020-1) enthält einen großen Artikel von Johannes Stöhr unter dem Titel: Realpräsenz und Aktualpräsenz des eucharistischen Heilandes, in dem er die überlieferte Lehre der Kirche deutlich von den gängigen Fehldeutungen und Uminterpretationen abgrenzt. Wir entnehmen dem am Fest Fronleichnam besonders aktuellen Text des emeritierten Bonner Professors für dogmatische Theologie einen Abschnitt über den von allen Irrlehrern und Glaubenszerstörern in Vergangenheit und Gegenwart bekämpften und entstellten Schlüsselbegriff der Transsubstantion:

Es beginnt ein langes ZitatEs handelt sich nicht um eine Entdeckung des Mittelalters, denn schon das Zeugnis der Kirchenväter ist überzeugend (Irenäus26, Athanasius2"1), wie auch Paul VI, feststellte.

Es handelt sich um ein Mysterium, so dass natürliche Vergleiche und Analogien unzulänglich oder gar ungültig bleiben; die Transsubstantiation kann nicht von "unten" erklärt werden, sondern nur aus der Offenbarung.

Es geht dabei jedenfalls nicht um eine akzidentelle Veränderung derselben physischen Substanz, um keine transformatio, wie bei einem Eisen, das zum Glühen kommt. Eine Verwandlung von Wasser in Eis würde nur Änderung des Aggregatzustandes derselben physischen Substanz bedeuten. Bei der wunderbaren Verwandlung von Wasser in Wein in Kana gab es keine Präexistenz des Weines, der seine Konsistenz vom Wasser erhielt. Auch die Assimilation von Brotnahrung im Körper ist kein zutreffender Vergleich. Noch unpassender ist die Vorstellung eines miniaturisierten Leibes im Brot. Transsubstantiation schließt auch Transakzidentiation aus, denn nicht nur die ganze Substanz, sondern auch nur die Substanz von Brot und Wein wird verwandelt. Der Begriff der Realgegenwart als solcher impliziert noch nicht notwendig eine Transsubstantiation.

In der Transsubstantiation hat Christus nicht nur ein irdisches Element auf den göttlichen Kult hingeordnet wie das Wasser bei der Taufe oder das Öl bei der Firmung -, sondern er hat seinen eigenen Leib und sein Blut in der Opferhingabe rur den göttlichen Kult bestimmt. Der Versuch von W Beinert, den Begriff der Wesensverwandlung nicht als "ontische", sondern nur als "logische Interpretation der Schriftaussagen" zu erklären, steht im Gegensatz zu den lehramtlichen Aussagen.28 Der Terminus der Verwandlung ist die unräumliche und metaphysische Substanz des Leibes Christi; es sind nicht die quantitativen Dimensionen des irdischen Leibes Christi, der ja verherrlicht ist. Die Materie hat eine eigene Subsistenz, unabhängig von unserem Erfassen, die von Gott geschaffen ist und nicht von uns gemacht. Die eucharistischen Spezies haben ihre eigene ontologische Autonomie verloren und sind nurmehr vermittelndes Zeichen rur eine neue Realität, die des Leibes und Blutes Christi.

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