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Quatembersamstag - Weihetag

Bild: https://www.lincolndiocese.org/directory/religious/11101-priestly-fraternity-of-st-peterDie Quatembersamstage sind seit Alters her die Tage, an denen die Kirche den berufenen Männern die niederen und die höheren Weihen erteilt. Für diesen Tag bewahrt das Missale der überlieferten Liturgie (auch noch das von 1962) zunächst die bis ins frühe Mittelalter zurückgehende Struktur von fünf Lesungen aus dem alten Testament, die sich auf die ihnen jeweils folgenden niederen Weihen und die Weihe der Subdiakone beziehen. In ihrer Gesamtheit bringen diese Lesungen und die mit ihnen durch den Aufruf: Flectamus Genua – levate verbundenen Orationen in der Fastenzeit zwei Grundgedanken zum Ausdruck: Die tiefe Überzeugung, als Nachfolger und Erbe des alten Gottesvolkes das von diesem begomnene Zeugnis und Wirken Gottes unter den Menschen weiter zu tragen, und das Bewußtsein dafür, daß auch die in Christus erlöste Menschheit tief in die Gewalt der Sünde verstrickt ist und ohne Gottes andauerndes Gnadenhandeln nicht fähig ist, das aufgestoßene Tor der Erlösung zu finden und zu durchschreiten.

Sehr klar ausgedrückt ist dieser Gedanke in der Oration nach der 4. Lesung, die mit römischer Prägnanz betet:

Wir bitten Dich, o Herr, komm unserem Tun mit Deinen Eingebungen zuvor und begleite es mit Deiner Hilfe, auf daß all unser Beten und Handeln stets von Dir begonnen und, wie begonnen, so auch durch Dich vollendet werde.

Ein Blick auf den lateinischen Text macht übrigens bei dieser Oration besonders deutlich, daß dieses Latein niemals eine lebendige Volkssprache war, sondern eine in feierlichstem Ton gehaltene Kultsprache. Ihr Ziel war nicht die Verständlichkeit für die Beter – die wurde durch andere Mittel, Predigt und Katechese, erreicht – sondern der Ausdruck der Ehre und der Erhabenheit Gottes.

Hier geht es weiterDaß die Lesungen sich ausnahmslos in die Tradition des alten Testaments und des mosaischen Gesetzes stellen, wurde bereits erwähnt. Verstärkt wird dieses Traditionsbekenntnis dadurch, daß eine (die dritte) dieser Lesungen keinen historischen Bericht oder eine fromme Mahnung enthält, sondern aus dem 2. Buch der Makkabäer das Gebet des Nehemias bei der Einweihung des Zweiten Tempels vorträgt und sich damit zu eigen macht:

Herr und Gott, Schöpfer aller Dinge, Du Furchtbarer und Starker, Gerechter und Barmherziger. Du bis allein der gute König, Du allein der Vortreffliche, Du allein der Gerechte und Almmächtige und Ewige. Du befreiest Israel von allem Übel. Du hast die Väter auserwählt und sie geheiligt, nimm an das Opfer für Dein ganzes Volk Israel, schirme Dein Eigentum und Heilige es, damit die Heiden wissen, daß Du unser Gott bist.

Vielleicht noch stärker zum Ausdruck kommt dieses Sich-Zueigen-Machen in dem Hymnus nach der 5. Lektionvor der Erteilung der höheren Weihen. Die Liturgie entnimmt diesen Hymnus der Einleitung (Daniel 3, 52-56) des „Lobgesangs der drei Jünglinge im Feuerofen“ (Daniel 3, 57 ff.), die zweifellos auf eine Liturgie des zweiten Tempels zurückgeht.

Gepriesen bist Du, Herr, Gott unserer Väter – Ja, lobwürdig und glorreich in Ewigkeit.

Gepriesen ist der Name Deiner Herrlichkeit, der Heilige – Ja, lobwürdig und glorreich in Ewigkeit.

Gepriesen bist du in dem Heiligen Tempel Deiner Herrlichkeit - Ja, lobwürdig und glorreich in Ewigkeit.

Gepriesen bist Du auf dem heiligen Thron Deines Königtums – Ja, lobwürdig und glorreich in Ewigkeit.

Gepriesen bist Du ob des Zepters Deiner Gottheit – Ja, lobwürdig und glorreich in Ewigkeit.

Gepriesen bist Du der Du thronest über den Cherubim, Du, dessen Blick alle Tiefern ergründet – Ja, lobwürdig und glorreich in Ewigkeit.

Gepriesen bist Du, daherfahrend auf Sturmesflügeln und Meereswogen – Ja, lobwürdig und glorreich in Ewigkeit.

Preisen sollen Dich all Deine Engel und Heiligen - Ja , sie sollen Dich loben und verherrlichen in Ewigkeit.

Preisen sollen Dich Himmel, Erde und Meer samt all ihren Wesen - Ja , sie sollen Dich loben und verherrlichen in Ewigkeit.

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