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Prozessionen und Litaneien zu den Bittagen.

Am Donnerstag dieser Woche, dem 40. Tag nach der Auferstehung,  feiern wir das Fest Christi Himmelfahrt – und den Anfang dieser Woche markieren traditionsgemäß die Bittage, an denen die Gläubigen mit Gottesdiensten und Prozessionen den Segen Gottes für die Erträge ihrer Arbeit erflehen. Über die bis ins 5. Jahrhundert zurückreichende Tradition dieser Gebetstage haben wir im vergangenen Jahr ausführlich berichtet. Dessen Lektüre können wir auch in diesem Jahr durchaus noch empfehlen. Gestern und heute hat  nun Fr. Hunwicke zwei Beiträge veröffentlicht, in denen er einen Blick auf die vorchristliche Tradition dieser Tage zu werfen versucht. Im Mai beginnt sichtbar die Wachstums- und Reifezeit der Feldfrüchte, und daher hatten die vom Ackerbau lebenden Menschen in diesen Wochen schon immer das Bedürfnis, die höheren Mächte – ohne deren Zutun kein Wachstum und keine Ernte vorstellbar war – um ihren Segen für das Gedeihen der Äcker zu bitten. Die beiden Beiträge Fr. Hunwickes sind hier im Original und in deutscher Übersetzung beim Beiboot Petri nachzulesen. Wir zitieren daher hier nur die letzten Absätze des zweiten Beitrags, weil sie so gut zu unserem in der vergangenen Woche gebrachten Beitrag zum Thema Inkulturation passen:

Ich habe das Gefühl, daß die Bittage uns höchst wahrscheinlich in die verwirrende Welt der volkstümlichen römischen Religion in den Jahrhunderten vor der Ankunft des Christentums zurückführen, in eine Zeit, als die Menschen noch viel näher an der Erde und ihren Jahreszeiten lebten, ohne sich dazu eine Gaja, „Unsere gemeinsame Heimat“ oder Pachamama ausdenken zu müssen oder sich als Neu-Druiden und Wicca zu verkleiden.

Der Verlust dieser uralten inkulturierten Begängnisse in der Form, in der das Christentum sie transformiert und weiter überliefert hatte, ist nur eine weitere jener Verwüstungen, die die Leute hinterlassen haben, die nach dem Ende des Konzils die Macht an sich gerissen haben – in jener Periode, die nach den Worten des armen unwissenden Arthur Roche so große Bereicherung mit sich gebracht haben soll.

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