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Neues von Salvatore Löwenherz

Bild: Aus der Bilderserie der Society of St. HugoEr hat es wieder getan: Am 1. Juli hat Erzbischof Salvatore Cordileone aus Anlaß des Festes des hl. Junipero Serra, des Missionars Kaliforniens und Gründers von San Franzisko, ein feierliches Pontifikalamt im überlieferten Ritus zelebriert. Mit dabei in choro die Kardinäle Pell und Sarah. Ort: Die große Kirche der Missio San Franciso des Asis, die von Junipero selbst gegründet worden ist. Die der Pflege der überlieferten Liturgie verpflichtete Society of St. Hugo of Cluny, mit der Erzbischof Cordileono in liturgischen Dingen zusammenarbeitet und die auch die Organisation übernommen hatte, präsentiert auf ihrer Website eine eindrucksvolle Bilderserie, aus der wir ein nur auf den ersten Blick untypisches Bild ausgewählt haben.

Mit dieser Feier läßt der Erzbischof ein weiteres Mal erkennen, daß er sich soweit das in seiner Kraft steht gegen alle Versuche stemmem wird, die überlieferte Liturgie aus dem Leben der Kirche zu vertreiben. Bekanntlich hatte er kurz nach dem Erlaß von TC und dem Verbot von Kardinal Cupich zur Feier eines seit langem geplanten Pontifikalamtes im National Shrine von Washington eine monatliche Messe im Alten Ritus in seiner Kathedrale eingeführt, die er seitdem auch mehrmals selbst dort zelebriert hat.

Mit der Feier zu Ehren des hl. Junipero wendet sich der Kardinal auch offensiv gegen die woken Linksradikalen, die seinens Staat regieren und dessen Bildungswesen beherrschen und die die Mission als einen großen historischen Sündenfall betrachten: Haben die Missionare den Indianern doch die Perlen ihres auf Sklaverei und Menschenopfern beruhenden Kulturgutes geraubt. Aber vor der Despotie des säkularen Wokismus, der gerade in Kalifornien mehrfach Kirchen angezündet und Denkmäler gestürzt hat, fürchtet sich Cordileone genau so wenig wie vor dessen kirchlicher Spielart – das hat er mit dem Verbot des Kommunionempfangs für die Abtreibungsmissionarin Nancy Pelosi unübersehbar unterstrichen.

Hier geht es weiterDie Anwesenheit der Kardinäle Pell und Sara „in choro“ setzt darüberhinaus ein bemerkenswertes Zeichen für die wahre Katholizität der Kirche. Pell ist ja nicht nur das prominenteste Opfer des „Missbrauchs des Missbrauchs“ für staats- und kirchenpolitische Ziele. Als Australier steht er auch für einen Kontinent, in dem die säkularen Wokisten ebenso wie in Kalifornien die Mission zu einem ihrer Hauptfeinde im Kampf gegen die ehedem abendländische Kultur gemacht haben – und wo ihre innerkirchlichen Verbündeten diesen Kampf durch abenteuerliche Inkulturations-Mißbräuche aufgreifen und unterstützen.

Kardinal Sarah ist ein Vertreter der indigenen Welt – früher verzichtete man auf das romanische Fremdwort und sprach von „Eingeborenen“. Er bezeugt schon durch seine unübersehbare schwarze Anwesenheit, daß die Heidenmission nicht auf Unterdrückung und Kulturzerstörung gerichtet war, sondern den Reichtum des Glaubens allen Menschen zugänglich machen will und „Chancengleichheit“ nicht nur für die kommende Welt gepredigt, sondern auch, soweit menschenmöglich, schon im Diesseits verwirklicht hat.

Der dritte Bischof auf dem Bild ist wohl eher nicht der emeritierte Weihbischof von San Franciskus mit dem schönen Namen Ignatius Chung Wang, sondern ein von uns nicht identifizierter „Mestizo“, wie er im Bilderbuch steht. Drei Farben vereint in der Feier des lateinischen Ritus der Kirche, wie ihn schon der hl. Junipero Serra gefeiert hat.

Bischof Löwenherz von San Franzisko ist auch für amerikanische Verhältnisse, wo der Katholikenanteil im Episkopat deutlich höher ist als in Deutschland, eine Ausnahmeerscheinung. Man sollte sich daher hüten, seine Unerschrockenheit (und List!) zum Maßstab für alle Oberhirten zu machen, die sich derzeit mit der von Rom ausgehenden „Diktatur des Relativismus“ konfrontiert sehen. Zwischen den wenigen Bekennern wie Cordileone und den wohl auch nicht viel zahlreicheren offenen Abtrünnigen wie Cupich gibt es eine breite Grauzone von Priestern, Prälasten und Laien, die von der In Franziskus verkörperten Glaubens- und Kirchenkrise schlichtweg überfordert sind: Darauf hat sie – und uns alle – keiner vorbereitet, und so müssen wir eben irgendwie lernen, in der Grauzone zu überleben. Und wenn er auch kein verbindlicher Maßstab sein kann – ein ermutigendes Beispiel dafür ist der Erzbischof von San Franzisko allemal.

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