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San Vitale in Ravenna

Bild: Wikimedia commonsAm 28. April gedenkt das Martyrologium Romanum des hl. Vitalis, der wohl in Mailand geboren wurde und um das Jahr 60 unter der neronischen Verfolgung in Ravenna das Martyrium erlitt. Frommer Überlieferung zufolge war er der Ehemann der ebenfalls als Glaubenszeugin getöteten Valeria von Mailand und Vater der Märtyrer Gervasius und Protasius. Wie bei den meisten frühen Märtyrer-Geschichten ist es kaum möglich, einen sicheren historischen Kern festzumachen. Das Wer, Wann und Wo bleiben ungewiss – nur das Was ist sicher: Daß in der frühesten Zeit des Christentums vielfach ganze Familien den Glauben annahmen und in der Verfolgung standhaft blieben, so daß alle getötet wurden, kann aus vielen Berichten als belegt gelten.

Neben dieser Erinnerung besteht für uns heute die besondere Bedeutung des hl. Vitalis darin, daß ihm eine Kirche in Ravenna geweiht ist, die Mitte des 6. Jahrhunderts errichtet wurde und die in wesentlichen Teilen aus dieser Zeit bis in die Gegenwart erhalten geblieben ist. Im 6. Jahrhundert war Rom schon verloren, aber Norditalien stand unter der direkten Herrschaft des Kaisers in Byzanz. Die Kirche ist ein Rundbau, der östliche und westliche Bautraditionen in sich vereinigt. Die größtenteils erhaltenen Mosaiken aus der Entstehungszeit bieten nicht nur einen überwältigenden Eindruck von der Farbenpracht spätantiker Räume. Sie sind auch ein starkes Zeugnis vom Wesen der hl. Messe als Opfer und dessen Verankerung nicht nur in der Lehre der Evangelien, sondern auch in der Opfertheologie des alten Bundes. Von der Opferung des Lammes durch Abel und der Darbringung von Wein und Brot durch Melchisedech bis zur glücklich abgewendeten Opferung Isaaks durch Abraham ist der ganze Zusammenhang dargestellt - ganz so, wie die Kirche es im Supra Quae des römischen Canons seit jeher gebetet hat. Eine Überblick zum Bildprogramm bietet Wikipedia.

Hl. Vitalis - bitte für uns.

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