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Aus aktuellem Anlass...

... eine Anleihe bei dem alten Heiden Sophokles, der Kreon von Theben, des Menoikeus Sohn, also sprechen ließ:

Ich schwiege niemal, säh' ich, wie das Unheil
Auf meine Bürger rückte statt des Heils!
Noch trüg' ich meine Freundschaft solchen an,
Die meine Stadt befeinden, denn ich weiß
Nur sie ist, die uns rettet; hält nur sie
Den Kurs, so fährt erst uns're Freundschaft recht.

Nach solcher Regel mehr'ich diese Stadt,
Und dem verwandt ging auch der Söhne halben
Des Ödipus an alle mein Gebot:
Eteokles, der unsre Heimat schirmend
Für's Vaterland als Held im Kampfe fiel,
Er soll bestattet sein mit allen Ehren,
Wie's unserer Toten Würdigsten gebührt.
Doch seinen Bruder Polyneikes sag' ich,
Der im Verbanntenwahn der Väter Erde,
Der Heimat Götter, ging's nach ihm, brandschatzte,
Der am verwandten Blute, ging's nach ihm,
Sich weidete, was leben blieb, versklavte —
Daß keiner ihn, so ward's der Stadt verkündet,
Begrabenswert erachte noch Beklagens,
Man lass' ihn nackend, seinen Leib zum Fraße
Für Hund und Vogel, seiner Schmach ein Mal!

So walt ich meines Amtes. Was ich vermag,
Geht mir der Schlechte nicht vor dem Gerechten.
Doch wer des Landes Freund ist, der empfange
Von mir den Lohn im Leben wie im Tod!

Ach, er nahm kein gutes Ende. Noch mehr Bilder hier.

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