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Woher gute Früchte kommen

Porträt nach einem KupferstichMittwoch, Freitag und Samstag der ersten Fastenwoche sind seit alters her Quatembertage – die viermal jährlich angesetzten Tage der Buße, des Fastens und der Besinnung, mit denen die Christenheit die Jahreszeiten des natürlichen Jahres einleitet und begleitet. Aus Dom Prosper Guerangers „Kirchenjahr“ zitieren wir zur Fastenquatember einige Abschnitte, in denen der große Erneuerer der gläubigen Tradition die Konsequenzen darstellt, die er aus dem seinerzeit bereits weit fortgeschrittenen Verfall der Fasten- und Bußpraxis befürchtet. (Bd. 5, S. 16-17)

Es beginnt ein langes ZitatDerselbe Papst (Benedikt XIV.), den noch niemand übertriebener Strenge gegen die Gläubigen angeklagt hat, richtete im ersten Jahr seines Pontifikates am 30. Mai 1741 eine Enzyklika an alle Bischöfe der christlichen Welt; in kräftigen Worten drückte er den Kummer aus, der ihn beim Anblick der allgemeinen, in leichtfertigen und unbegründeten (bischöflichen) Dispensen zu Tage tretenden Lässigkeit erfasse.

In der Fastenobservanz“, sagte der Papst, „liegt die Zucht unserer Heerschaar; durch sie unterscheiden wir uns von den Feinden des Kreuzes Jesu Christi, durch sie wenden wir die Geißel des göttlichen Zornes von uns ab, durch sie, von himmlischer Hilfe während des Tages geschützt, stärken wir uns gegen den Fürsten der Finsternis. Wenn diese Observanz lasch wird, so geschieht dies zum Nachtheile der Herrlichkeit Gottes, zur Schmach der katholischen Religion, zur Gefährdung der christlichen Seelen; uns kann kein Zweifel darüber obwalten, daß diese Nachlässigkeit eine Quelle von Leiden erschließen wird, Unheil in den öffentlichen Angelegenheiten für die Völker und alle Art von Mißgeschick für die Einzelnen.“

Seit diesem feierlichen Hinweis des Papstes ist ein Jahrhundert verflossen, und die Lässigkeit, welche er aufhalten wollte, wuchs stets. Wie viele Christen zählt man heute noch in unseren Städten, welche die Fastenvorschriften auch nur in der so sehr gemilderten Form von heute streng beobachten. Jedes Jahr sehen wir die Oberhirten umfassendere Dispense erteilen und die Zahl derer, welche diese Dispense nicht überschreiten, vermindert sich von Jahr zu Jahr.

Wohin soll nun diese ohne Ende wachsende Erschlaffung führen? Zu allgemeiner Charakterlosigkeit und dann zum Umsturz der Gesellschaft. Was Benedikt XIV. voraussagte, tritt bereits als traurige Thatsache nur zu sehr vor das Auge. Die Völker, bei welchen der Gedanke an eine Sühne erloschen ist, kümmern sich auch nicht weiter um den göttlichen Zorn. Und wenn das so fort geht, so wird ihnen bald kein anderes Los mehr übrig bleiben als innerer Zerfall oder äußere Unterjochung. Fromme, muthvolle Anstrengungen werden eben gemacht, um die Sonntagsfeier wieder herzustellen. Da und dort krönt auch ein unverhoffter Erfolg diese Anstrengungen. Ohne zweifel wird es seine guten Früchte tragen, wenn ein Volk wiederum an das Haus Gottes und an seine Verehrung sich erinnert. Man ist berechtigt, darauf Hoffnungen zu gründen, aber die Hoffnung wäre berechtigter, wenn wir, wie einst die Bewohner von Ninive, zu dem längst verlassenen Wege der Sühne und Buße Zurückkehrten.“

Mittwoch bis Samstag der ersten Fastenwoche sind seit alters her Quatembertage – die viermal jährlich angesetzten Tage der Buße, des Fastens und der Besinnung, mit denen die Christenheit die Jahreszeiten des natürlichen Jahres einleitet und begleitet. Aus Dom Prosper Guerangers „Kirchenjahr“ zitieren wir zur Fastenquatember einige Abschnitte, in denen der große Erneuerer der gläubigen Tradition die Konsequenzen darstellt, die er aus dem seinerzeit bereits weit fortgeschrittenen Verfall der Fasten- und Bußpraxis befürchtet. (Bd. 5, S. 16-17)

Derselbe Papst (Benedikt XIV.), den noch niemand übertriebener Strenge gegen die Gläubigen angeklagt hat, richtete im ersten Jahr seines Pontifikates am 30. Mai 1741 eine Enzyklika an alle Bischöfe der christlichen Welt; in kräftigen Worten drückte er den Kummer aus, der ihn beim Anblick der allgemeinen, in leichtfertigen und unbegründeten (bischöflichen) Dispensen zu Tage tretenden Lässigkeit erfasse. „In der Fastenobservanz“, sagte der Papst, „liegt die Zucht unserer Heerschaar; durch sie unterscheiden wir uns von den Feinden des Kreuzes Jesu Christi, durch sie wenden wir die Geißel des göttlichen Zornes von uns ab, durch sie, von himmlischer Hilfe während des Tages geschützt, stärken wir uns gegen den Fürsten der Finsternis. Wenn diese Observanz lasch wird, so geschieht dies zum Nachtheile der Herrlichkeit Gottes, zur Schmach der katholischen Religion, zur Gefährdung der christlichen Seelen; uns kann kein Zweifel darüber obwalten, daß diese Nachlässigkeit eine Quelle von Leiden erschließen wird, Unheil in den öffentlichen Angelegenheiten für die Völker und alle Art von Mißgeschick für die Einzelnen.“

Seit diesem feierlichen Hinweis des Papstes ist ein Jahrhundert verflossen, und die Lässigkeit, welche er aufhalten wollte, wuchs stets. Wie viele Christen zählt man heute noch in unseren Städten, welche die Fastenvorschriften auch nur in der so sehr gemilderten Form von heute streng beobachten. Jedes Jahr sehen wir die Oberhirten umfassendere Dispense erteilen und die Zahl derer, welche diese Dispense nicht überschreiten, vermindert sich von Jahr zu Jahr.



Wohin soll nun diese ohne Ende wachsende Erschlaffung führen? Zu allgemeiner Charakterlosigkeit und dann zum Umsturz der Gesellschaft. Was Benedikt XIV. Voraussagte, tritt bereits als traurige Thatsache nur zu sehr vor das Auge. Di Völker, bei welchen der Gedanke an eine Sühne erloschen ist, kümmern sich auch nicht weiter um den göttlichen Zorn. Und wenn das so fort geht, so wird ihnen bald kein anderes Los mehr übrig bleiben als innerer Zerfall oder äußere Unterjochung. Fromme, muthvolle Anstrengungen werden eben gemacht, um die Sonntagsfeier wieder herzustellen. Da und dort krönt auch ein unverhoffter Erfolg diese Anstrengungen. Ohne zweifel wird es seine guten Früchte tragen, wenn ein Volk wiederum an das Haus Gottes und an seine Verehrung sich erinnert. Man ist berechtigt, darauf Hoffnungen zu gründen, aber die Hoffnung wäre berechtigter, wenn wir, wie einst die Bewohner von Ninive, zu dem längst verlassenen Wege der Sühne und Buße Zurückkehrten.“



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