Verkündigung Mariens
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- 25. März 2014
Die Kirche feiert heute, am 25 März, also 9 Monate vor Weihnachten, das Hochfest der Verkündigung Mariens. Mit dem „mir geschehe, wie Du gesagt“ der Jungfrau nimmt die Menschwerdung des Erlösers, des ewigen Wortes und Gottessohnes, ihren Anfang. Mit gutem Grund haben die Kirchenväter in dem „Ave“ des englischen Grußes die Umkehrung des Namens „Eva“ erkannt; die eine brachte den Tod in die Welt, die andere öffnete den Weg zur Wiederkehr des Lebens. Mit Dom Prosper Gueranger (Kirchenjahr, Bd. 5, S. 504f.):
So hat, wie der große heilige Irenäus und mit ihm die ganze christliche Tradition erklärt, der Gehorsam des zweiten Weibes den Ungehorsam des ersten gesühnt: Denn die Jungfrau von Nazareth hat nicht so bald ihr Fiat gesprochen, als der ewige Sohn Gottes im Schoße Marias sein menschliches Leben begann. Eine Jungfrau wird Mutter, die Mutter eines Gottes, und die Zustimmung dieser Jungfrau zu dem Willen des Höchsten macht sie durch die Kraft des Heiligen Geistes fruchtbar. Welch hohes Geheimnis, das zwischen dem ewigen Worte und einem einfachen Weibe ein Band knüpft wie zwischen Sohn und Mutter, welches dem Allmächtigen ein seiner würdiges Mittel liefert, um den Triumph über den höllischen Geist sicher zu Stellen, dessen Kühnheit und Schlauheit bisher den göttlichen Plan durchkreuzt zu haben schien. Darum grüßen wir Kinder des Menschengeschlechtes, die wir durch den Gehorsam Marias dem Zahne der höllischen Schlange entrissen worden sind, heute die Morgenröte unserer Befreiung.“
In der Tradition der Kirchen des Morgen- wie des Abendlandes wird der 25. März denn auch als Marienfest begangen. Die Liturgiereform hat das Fest beibehalten, aber zum „Herrenfest“ umdeklariert. Das ist natürlich nicht falsch - letztlich kann man alle Stationen der Heilsgeschichte als Herrenfeste verstehen. Und doch: Die Änderungssucht triumphierte ein weiteres Mal über die Anhänglichkeit an das Ererbte, der Geist der Rationalisierung und Systematik über Lebensnähe und fromme Anschaulichkeit.