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Unsere Liebe Frau von der Atombombe - bitte für uns

Völlig davon in Anspruch genommen, im nahen Osten und Irak die Folgen der letzten Kriege zur Verteidigung westlicher Werte in den Griff zu bekommen oder anderswo die nächsten vorzubereiten, hatten Regenten und Medien der Wertegemeinschaft in diesem Jahr keine Zeit für einen Rückblick auf die ersten und bis jetzt einzigen militärischen Einsätze von Nuklearwaffen.

Am 9. August 1945 verbrannte Nagasaki im Blitz der Atombombe. Um 11.05 Uhr sofort wurden etwa 75 000 Menschenleben ausgelöscht, weitere etwa 150 000 Personen auch aus der weiteren Umgebung starben in den nächsten Jahren an den Folgen der Verstrahlung. Von den ca 13000 Mitgliedern der katholischen Gemeinde, die größtenteils im besonders betroffenen Stadtteil Urakami lebten, kamen etwa 9 000 zu Tode.

Mit zerstört wurde die 500 m neben dem Explosionszentrum gelegene Urakami-Kathedrale, die erst 20 Jahre zuvor nach 30-jähriger Bauzeit eingeweiht worden war. Zum Zeitpunkt des Bombenabwurfs befanden sich mehrere Priester und einige Dutzend Gläubige in der Kirche, um sich mit der Beichte auf das bevorstehende Fest Mariä Himmelfahrt vorzubereiten. Von ihnen überlebte keiner die Explosion und den anschließenden Brand. Als der japanische Trappistenmönch Kaemon Noguchi nach seiner Demobilisierung im Oktober 1945 in seine Heimatstadt Nagasaki zurückkam, durchsuchte er die Trümmer der Kathedrale und fand dabei den halb verbrannten Kopf der Statue der Immaculata, die früher auf dem Aufbau des Hochaltares gestanden hattte. Die Statue war in den 20er Jahren in Italien nach der Vorlage des Gemäldes der Immaculata von Murillo gefertigt worden.

Ein Bild von dem Geborgenen Kopf der Statue sowie des Hochaltars, zu dessen Kreuzigungsgruppe sie früher gehörte, brachte Summorum-Pontificum bereits im vergangenen Jahr.

Als Noguchi später in sein in Nordjapan gelegenes Kloster zurückkehrte, nahm er den Kopf mit und bewahrte ihn bis Mitte der 70er Jahre heimlich auf. Erst danach brachte er den Fund nach Nagasaki zurück, wo er heute in einer Seitenkapelle der wiederaufgebauten Kathedrale ausgestellt ist und von japanischen Katholiken wie eine Reliquie verehrt wird.

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