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Die Bekehrung des Saulus

Bild: Wikimedia CommonsDie Kirche begeht am 25. Januar eines der merk-würdigsten Feste ihres Kalenders: Das Gedächtnis der Bekehrung des Saulus, der zum Paulus wurde. Dieses Gedächtnis hat viele Facetten: Die Wendung vom Anführer einer Fanatikermiliz, die unter anderem den Mord am Diakon Stephanus ausgeführt hatte, zu einem der eifrigsten und jedenfalls wortmächtigsten Prediger des jungen Christusglaubens. Den brutalen Eingriff Gottes in ein Menschenleben, den er blendete, betäubte und zu Boden warf – und dann als einen völlig Verwandelten und in die tiefsten Geheimnisse eingeweihten neuen Menschen wieder aufstehen ließ. Völlig verwandelt nicht nur im Inhalt seiner Überzeugungen, sondern auch hinsichtlich der Mittel, mit denen er seine neuen Gewissheiten künftig vertreten sollte. Schließlich der unglaublichen Anspruch an die kleine Gemeinde von Damaskus, den Mann als Bruder aufzunehmen, von dem doch alle wussten, daß er gekommen war, um ihnen das Todesurteil auszustellen.

Da wirkte in der Tat der „Gott der Überraschungen“. Im menschlichen Leben können wir da offensichtlich vor gar nichts sicher sein. Ganz anders freilich in der Lehre – da läßt auch der so überraschend vom Saulus zu Paulus gewandelte Pharisäer nicht den geringsten Zweifel aufkommen. Er kennt und lehrt „allein Jesus Christus, den Gekreuzigten“ (1. Kor. 2), und im Brief an die Galater schreibt er mit klarer Härte:

Ich wundere mich, dass ihr so schnell von dem abfallt, der euch durch Christi Gnade berufen hat, zu einem anderen Evangelium, [wo] es [doch] kein anderes gibt, außer daß es einige gibt, die euch verwirren und die das Evangelium Christi verdrehen wollen. Aber auch wenn wir oder ein Engel vom Himmel euch ein Evangelium verkündigen würden entgegen dem, was wir euch verkündigt haben - er sei verflucht!

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