Statio in S. Marco

Blick durch das Mittelschiff auf Hauptaltar und ApsisDie Stationskirche des Montags in der 3. Fastenwoche liegt an der Piazza San Marco, sie geht auf einen von Papsts Markus im Jahre 336 gegründeten Titulus zurück, gegenwärtiger Kardinalpriester ist der Italiener Marco Cé. Ab dem späten Mittelalter diente die Kirche auch als „Nationalkirche“ der Repubblica di Venezia, deren Gesandschaft im Palazzo Venezia gleich nebenan liegt. Die Mosaiken in der Apsis und große Teile des Baukörpers stammen aus eine Erneuerung des Baues im frühen 9. Jahrhundert, die barocke Innenausstattung wurde bei Erneuerungsarbeiten im 17. und 18. Jahrundert vorgenommen.

Die Liturgie des Tages steht wieder im Zeichen der Taufvorbereitung. Die Lesung aus dem 4. Buch der Könige berichtet von dem Syrischen - also einem heidnischen - Heerführer Naaman, der auf Geheiß des Propheten Elisäus sieben mal im Jordan badete und dadurch vom Aussatz geheilt wurde, so daß er das Glaubensbekenntnis ablegte:

Wahrlich, ich erkenne, daß es keinen Gott gibt auf der ganzen Erde, außer in Israel.“

Das Evangelium nach dem hl. Lukas berichtet sodann von der Predigt Jesu in der Synagoge Kapharnaum, wo er der Gemeinde vortrug:

Kein Prophet ist willkommen in seiner Heimat. ... So gab es auch zur Zeit des Propheten Elisäus in Israel viele Aussätzige, aber keiner von ihnen wurde gereinigt, sondern nur Naaman, der Syrer. Bei diesen Worten wurden alle in der Synagoge voll Zorn, sie sprangen auf, stießen ihn zur Stadt hinaus und ... wollten ihn steinigen.“

Die Botschaft an die Katechumenen war klar: Der Gott Israels ist der einzige Gott des Heils - aber dieses Heil erwirbt man nicht durch die Geburt im Volk Israels, sondern wird denen geschenkt, die glauben und den Willen Gottes tun.