Statio in S. Prassede

Blick auf Triumpfbogen und ChorapsisDie Statio des Montags nach dem Palmsonntag ist in S. Prassede - keine 100 m entfernt von Maria Maggiore. Die hl. Praxedis gehört zu den frühchristlichen Märtyrerinnen Roms, ob sie mit der Stifterin des Titulus Praxidae identisch ist, bleibt ungewiss und eher unwahrscheinlich. Einen Sonderfall stellt die Statio in S. Praxedis insoweit dar, als die ursprüngliche Stationskirche dieses Tages die etwas ältere Kirche Ss. Nereo et Achileo nahe der Caracalla-Thermen war. Wann und aus welchem Grund die Statio aus dieser heute noch bestehenden Kirche nach S. Prassede verlegt wurde, ist unbekannt.

Die heutige Kirche S. Prassede bewahrt in vielen Teilen noch den Bau und die Ausstattung der im frühen 9. Jahrhundert von Papst Paschalis I. leicht versetzt an Stelle eines Vorgängerbaus aus dem 5. Jahrhundert errichteten Basilika. Sogar das Atrium ist im Innenhof und im Mauerwerk weitgehend erhalten - wenn auch teilweise in die spätere Wohnbebauung einbezogen. Die Mosaiken des Chorraums und der im Seitenschiff anstoßenden Zeno-Kapelle gehören zu den ältesten weitgehend im Originalzustand erhaltenen Mosaiken Roms. Der Zugang zum Atrium und dem Haupteingang ist gegenwärtig nur sehr begrenzt möglich. Regulärer Eingang ist eine Seitenpforte in der von S. Maria Maggiore herkommenden schmalen und leicht zu übersehenden Via S. Prassede.

In der Liturgie des Montags tritt nun endgültig das Them der Passion in den Vordergrund. Die Lesung aus dem Propheten Iesaias läßt den Propheten in Vorwegnahme der Erlösung am Kreuz sprechen:

Meinen Leib biete Ich denen hin, die Mich schlagen, und meine Wangen denen, die Mich zerraufen; Mein Antlitz wende ich nicht ab von denen, die Mich schmähen und anspeien.“

Das Evangelium des Tages nach Johannes - es ist das letzte in dieser Woche, bevor am Dienstag die Verlesung der Passionen beginnt - berichtet vom Besuch Jesu bei der Familie des Lazarus in Bethanien in der Woche vor dem Paschafest. Während Martha die Küche versieht, Salbt Maria Jesus mit dem kostbaren Nardenöl - zum Missfallen des Judas, der vorschlägt, das Geld besser den Armen zu geben. Jesus weist ihn zurecht:

Lass sie, damit sie es für den Tag meines Begräbnisses tue. Arme habt ihr allezeit bei euch - Mich aber habt ihr nicht immer.“