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Legal - illegal - alles egal

Bild: http://www.ilfriuli.it/articolo/Tendenze/Incontro_con_gli_operatori_delle_comunicazioni_sociali_a_Gorizia/13/175933Damit haben wir eigentlich erst für den Tag nach dem Heimgang von Papst Benedikt gerechnet: Ein frontaler Angriff auf das Motu Proprio Summorum-Pontificum mit dem Ziel, die überlieferte Liturgie in der neukatholischen Kirche für Illegal zu erklären. Aber einigen der Traditionsgegner scheint allmählich die Geduld auszugehen, und so hat Erzbischof Carlo Roberto Redaelli von Görz (im Amt seit 2012) an der italienisch-slovenischen Grenze auf der soeben beendeten Sitzung der Italienischen Bischofskonferenz schon einmal vor der Zeit zum Angriff geblasen.

Wenn wir der Darstellung von messainlatino.it glauben können, behauptet der Bischof, der immerhin an der päpstlichen Universität Gregoriana in Kirchenrecht promoviert hat, das Missale von 1962 sei 1969 von Papst Paul VI. rechtlich bindend abgeschafft worden. Der Erlaß des Motu Proprio Benedikts sei deshalb ein Verstoß gegen geltendes Gesetz gewesen und daher von Anfang an null und nichtig. Somit seien auch alle anschließend unter Bezug darauf getroffenen Maßnahmen und Verfügungen unwirksam.

Die juristische Zurückweisung dieser abenteuerlichen Darstellung überlassen wir gerne Leuten, die dazu kompetenter sind als unsereins. Aber auf die tatsächliche Rechtssituation kommt es im Pontifikat der 2+2 = (bei Bedarf auch mal) 5-Theologie nur zum kleineren Teil an. Sollte der „Diktator-Papst“ befinden, sich dieser Ansicht anzuschließen, werden er und seine Entourage nicht zögern, das auch mit allen Mitteln durchzusetzen. Ob sie dabei die Sonderstellung der Ecclesia-Dei-Gemeinschaften berücksichtigen oder in einem Aufwasch alles abräumen, liegt ganz in ihrem Belieben – legal, illegal, gerade, ungerade – alles fünf. Und wo es darum geht, dem Gespenst des Konzils endgültig zum Durchbruch zu verhelfen, kennen die Kirchen-Deformer kein Erbarmen.

Andererseits werden sie kaum so realitätsblind sein, anzunehmen, daß sie mit einem solchen Taschenspielertrick die über tausend Priester und hunderttausende gläubige Laien, die der überlieferten Liturgie verbunden sind, zur Rückkehr an den Volksaltar bewegen können. Was also wollen sie dann?

Es mehren sich die Anzeichen dafür, daß sie uns herausdrängen wollen. Entweder wir unterwerfen uns den Befehlen des von den Bergolianern verkörperten Ungeistes – oder sie erklären uns zu Schismatikern, die die Gemeinschaft mit dem Nachfolger Petri aufgegeben haben und deshalb von der gültigen Spendung und dem legitimen Empfang der Sakramente ausgeschlossen sein sollen.

Heiliger Athanasius von Alexandria, bitte für uns! Du kennst Dich doch mit sowas aus!

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