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Ein Grund zum Optimismus

Bild: New Liturgical Movement 19. 2. 20194500 bis 5000 Priester weltweit zelebrieren derzeit nach dem überlieferten Ritus der Kirche. So hat es die französische liturgische Gesellschaft Paix Liturgique ermittelt, und die Zahl klingt auf den ersten Blick durchaus achtunggebietend. Unsere bewährten Freunde bei katholisch.de helfen bei der realistischen Einschätzung dieser Zahlen, wenn sie titeln: „Schätzung: Ein Prozent der Priester feiert Alte Messe“. Das, so will diese Überschrift nicht ganz unzutreffend vermitteln, ist ja nun noch keine weltbewegende Zahl.

Dieser Eindruck verstärkt sich noch, wenn man bei Paix Liturgique liest, daß lediglich etwa 1500 Priester aus der ermittelten Zahl Gemeinschaften – Schwerpunkte Pius- und Petrusbruderschaft – angehören, die den alten Ritus quasi hauptberuflich zelebrieren. Der größere Teil sind Diözesanpriester, die das nur gelegentlich tun, viele davon eher selten. Doch gerade den Einfluß dieser Priester auf das liturgische Leben ihrer Gemeinden sollte man nicht unterschätzen. Fast alle Priester, die ihre Formation im neuen Ritus erfahren haben, berichten, daß sie nach dem Kennenlernen der überlieferten Form auch die „neue Messe“ in einem anderen Geist und einer anderen Haltung zelebrieren. Letzteres sogar des öfteren ganz wörtlich, wenn sie ihre Gemeinde dabei „mitnehmen“ können, auch die Liturgie nach den neuen Büchern in der Wendung „zum Herrn hin“ zu feiern. Das wird, zusammen mit den Impulsen, die auch von einer nur gelegentlichen Berührung mit der Liturgie „aller Zeiten“ ausgehen, auf Dauer nicht ohne Einfluß bleiben.

Die – geschätzte – Zahl von 1500 Priestern, die sich ganz der alten Liturgie verpflichtet sehen, mag im Weltmaßstab gesehen 12 Jahre nach Summorum-Pontificum recht bescheiden aussehen.Doch stellt diese Zahl nur eine Momentaufnahme in einem sich schnell verändernden Umfeld dar: Die Zahl der Weihen nimmt in den meisten Bistümern dramatisch ab, während sie in den „altrituellen“ Gemeinschaften stetig zunimmt. Schon heute haben diese Gemeinschaften eine Größenordnung erreicht, die durch administrative Einschränkungen oder den Versuch eines offenen Verbots der überlieferten Liturgie nur um den Preis tiefgehender Spaltung zu reduzieren wäre.

Immer deutlicher wird auch ein weitere Vorteil dieser Gemeinschaften und Gemeinden: Sie existieren ohne Anteil an Kirchensteuern oder sonstigen staatlichen oder gesamtkirchlichen Zuwendungen. Damit sind sie auf die vielerorts bevorstehenden mageren Jahre weitaus besser vorbereitet als Gemeinden, die nur durch finanzielle Unterstützung von außen am Leben erhalten werden.

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