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Fest Johannes des Täufers

Bild: https://veryimportantlot.com/de/lot/view/ikone-mit-zwei-heiligen-johannes-der-tufer-und-b-57843Schon vor seiner Geburt, derer die Kirche heute mit einem eigenen Hochfest gedenkt, war der hl. Johannes durch eine Begegnung mit seinem Erlöser in besonderer Weise ausgezeichnet, von der der Evangelist Lukas zu berichten weiß:

In diesen Tagen machte sich Maria auf den Weg und eilte in eine Stadt im Bergland von Judäa. Sie ging in das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabet. Und es geschah, als Elisabet den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leib. Da wurde Elisabet vom Heiligen Geist erfüllt und rief mit lauter Stimme: Gesegnet bist du unter den Frauen und gesegnet ist die Frucht deines Leibes. Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt? Denn siehe, in dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib. (Lukas 1,39-44)

Wohl deshalb wird er als der Größte von einem Weibe Geborene bezeichnet – als der letzte Prophet Israels war er der erste, der dem Mesias selbst begegnete und dem es später in seiner Rolle als Wüstenprediger zufiel, Jesus von Nazareth die Taufe mit dem Wasser des Jordans zu spenden. Johannes war ein treuer Künder der Gebote des alten Bundes, der zur Umkehr aufrief und die bevorstehende Ankunft des Erlösers verkündete. Er hatte den Zorn des Hofes von König Herodes auf sich gezogen, weil der seine erste Frau verstoßen und als „wiederverheiratete Geschiedener“ mit seiner Schwägerin zusammenlebte. Wie die Geschichte endete ist, bekannt: Um den Damen seines Hofes zu gefallen, ließ Herodes dem Propheten den Kopf abschneiden. „Hätte er das achte Kapitel der Broschüre „Amoris laetitia“ vorgetragen, wäre er vermutlich als Hofprediger am Palast eingestellt worden und Jahrzehnte später sanft entschlafen“ schreibt heute der Paderborner Priesterkreis Communio Veritatis in einer auf Kath.net nachzulesenden Erklärung.

In der überlieferten Liturgie war das Fest der Geburt des hl. Johannes mit dem hohen Rang Dupl. I. Class. mit eigener Oktav ausgezeichnet, dem eine besondere Vigil vorausging. Der Introitus zitiert den Propheten Isaias und Psalm 91 zum Lob des letzten Propheten:

Im Schoße meiner Mutter schon rief mich der Herr bei meinem Namen; er machte meinen Mund zum scharfen Schwert; er barg mich unterm Schutze seiner Handund machte mich zum auserlesenen Pfeil. - Gut ist‘s, den Herrn zu preisen und Deines Namens Lob zu singen, Allerhöchster.

Und das Graduale zitiert zwei Verse aus Jeremias 1:

Bevor ich dich im Mutterleibe bildete, kannte ich dich, und noch ehe du aus der Mutter Schuß hervorgingest, habe ich dich geheiligt. Der Herr streckte seine Hand aus und berührte meinen Mund und sprach zu mir.

In der neuen Leseordnung ist ein größerer Abschnitt aus 1. Jeremias als Lesung aus dem alten Testament vorgesehen, der beide im Graduale zitierten Verse in ihrem Zusammenhang enthält. Das ist zweifellos eine sehr sinnvolle Vorgabe. Und wer das Glück hat, die Messe in einer Gemeinde besuchen zu können, die heute keinen „Liturgiefreien Tag“ hat und tatsächlich alle vorgesehenen Lesungen vorträgt, könnte das dort sogar hören.

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