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Neue Heilige für die alte Messe

Wikimedia, GemeinfreiDie Kollegen von Messa in Latino haben am 5. Dezember berichtet, daß die römische Kongregation für den Gottesdienst Anfang des kommenden Jahres ein Dokument herausgeben wird, das sieben neue Meßformulare bzw. Kommemorationen für „neue“ Heilige enthält, die bisher in den Büchern von 1962 nicht berücksichtigt waren. Um welche Heilige es sich dabei handelt, ist gegenwärtig noch nicht bekannt.

Eine solche Ergänzung des Heiligenkalenders für den überlieferten Ritus ist bereits in Abschnitt 25 der Instruktion Universæ Ecclesiæ von 2011 vorgeschrieben, war bisher jedoch aus unbekannten Gründen nicht umgesetzt worden. Traditionell gehört die Ergänzung des Heiligenkalenders durch neue Orationen oder komplette Formulare zu den leichteren Übungen der liturgischen Gesetzgebung, da es im bestehenden Fundus zahlreiche Vorbilder gibt, die mit wenigen Änderungen angepasst werden können. Solange das jedoch nicht offiziell vollzogen war, sahen sich Priester, die Messen zur Ehre und Anrufung solcher Heiligen zelebrieren wollten, auf die allgemein formulierten Votivmessen verwiesen. Diese können allerdings nur an solchen Tagen verwandt werden, an denen dem kein höherrangiges Gedenken entgegensteht. Die erwartete Neuregelung, die auch eine eine Eisntufung des Ranges der Gedenktage enthalten dürfte, wird diese Möglichkeit vermutlich erweitern.

Prinzipiell ist die Erweiterung des Festkalenders sehr zu begrüßen, weil sie zeigt, daß die überlieferte Liturgie auch in der Gegenwart in der gleichen Weise lebt und sich weiter entwickelt, wie das in den vergangenen Jahrhunderten der Fall war. Bedenken hervorgerufen hat der Umstand daß das neue Dokument von der Gottesdienstkongregation herausgegeben wird und nicht von der Glaubenskongregation, die nach der vollständigen Inkorporation der aufgelösten Kommission Ecclesia Dei eigentlich für alle Angelegenheiten des überlieferten Ritus zuständig sein sollte. Bei der Gottesdienstkongregation kann nach Lage der Dinge weder eine positive Grundeinstellung zur überlieferten Liturgie noch ausreichende Sach- und Sprachkompetenz zur Erstellung der notwendigen Texte vorausgesetzt werden. Es ist jedoch gut möglich, daß die entsprechenden Dokumente tatsächlich bei der für die überlieferte Liturgie zuständigen Abteilung der Glaubenskongregation erstellt wurden und lediglich zuständigkeithalber von der Gottesdienstkongregation herausgegeben werden - wir werden sehen.

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