Neue Bücher für die alte Liturgie
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- 17. Januar 2020
Mit einer zusätzlichen Anmerkung vom 18. 1.
Mit der soeben erfolgten Veröffentlichung der lateinisch-deutschen Ausgabe des Nocturnale Romanum liegen nun die wesentlichen liturgischen Bücher „nach dem Stand von 1962“, deren Gebrauch in Summorum Pontificum vorgeschrieben ist, in authentischen Textfassungen und mit neuen deutschen Übersetzungen vor.
Im Einzelnen sind das das zweisprachige Meßbuch, das unter dem Titel „Volksmissale“ als Nachfolger und Ersatz für Schott und Bomm bereits in zweiter Auflage auf dem Markt ist. Dann das ebenfalls bereits in zweiter Auflage gedruckte Diurnale Romanum (1440 S.) mit den Lesungen und Gebeten für die Stunden des Tages und nun eben neu hinzugekommen das noch einmal umfangreichere (3024 S.) Nocturnale mit den Lesungen für die Horen der Nacht. Dazu kommt natürlich das nur in lateinischer Sprache abgefasste eigentliche Missale Romanum in der heute für die Liturgie vorgschriebenen Form. Einzige verbliebene Leerstelle ist damit das Rituale Romanum, von dem es bisher nur Teilübersetzungen gibt.
Die drei oben genannten lateinischen-deutschen Ausgaben sind sämtlich von Pater Martin Ramm FSSP übersetzt worden und mit kirchlicher Druckerlaubnis im Verlag der Bruderschaft erschienen. Aus Anlaß des Erscheinens des Nocturnale im vergangenen Dezember hat Martin Bürger für kath.net ein Interview mit Pater Ramm geführt, das lesenswerte Informationen zur Entstehung dieses umfangreichen Werkes enthält. Wir entnehmen daraus einen Abschnitt, der die Notwendigkeit einer Neueübersetzung für den vielen Gläubigen ans Herz gewachsenen Schott bzw. Bomm begründet.
Ein Grund, warum es mir vorteilhaft erschien, eine neue Übersetzung zu schaffen, liegt im komplizierten Urheberrecht. Für jeden Schott-Nachdruck waren teure Lizenzgebühren zu zahlen, und dabei waren Änderungen am Text nicht möglich. In der gewohnten Schottübersetzung gab es eine ganze Reihe von Stellen, für die man sich dringend Korrekturen und Nachbesserungen gewünscht hätte. Da ich nun über den Text frei verfügen kann, ist es möglich, ihn großzügig und legal zur weiteren Verwendung zur Verfügung zu stellen und im Hinblick auf neue Auflagen an der Vervollkommnung des Textes zu arbeiten. Bei den bisherigen Schott-Neuauflagen handelte es sich einfach um Repro-Prints. Indem ich den gesamten Text digitalisiert und neu gesetzt habe, entstanden ganz neue gestalterische Möglichkeiten für ein benutzerfreundliches Layout.
Anmerkung
Wie es der Zufall so will, erscheint heute auf katholisch.de ein Artikel unter der Überschrift „Welche Bücher werden im Gottesdienst verwendet?“. Der sachlich kaum zu beanstandende Beitrag bietet einen für den Nichtfachmann kaum nachvollziehbaren Einblick in die komplexe Struktur der Bücher für den neuen Ritus und provoziert im Vergleich mit unserem die Frage, ob hier wirklich von liturgischen Büchern ein- und derselben Kirche die Rede ist.