Aus Liebe zum Papst und den Päpsten
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- 29. März 2023
Auf Dutzenden von kommerziellen Werbetafeln in Rom sind Anfang dieser Woche Plakate erschienen, die an den gegenwärtigen Papst apellieren, die Verfolgung der von so vielen seiner Vorgänger hochgeschätzten Liturgie der Kirche zu beenden. Mit Aussagen von Päpsten wie Pius V., Johannes Paul II. und Benedikt XVI. weist die Aktion darauf hin, daß die gegenwärtig verfügten Einschränkungen im klaren Widerspruch zur seit Jahrhunderten geltenden Lehre der Päpste zur Liturgie stehen. Initiator der Aktion ist eine Gruppe italienischer Katholiken, die unter der Bezeichnung „Pro Libertate Missalis“ auftritt. Im Unterscheid zu einer ähnlichen Aktion vor einigen Jahren, bei der Plakate unberechtigt geklebt und von der italienischen Polizei schnell entfernt wurden, haben die Leute von PLM diesmal die Plakatwände regulär gemietet - für 15 Tage, der römische Osterschmuck erscheint gesichert.
Messa in Latino bietet in einer hervorragenden (nicht-maschinellen) Übersetzung eines Artikels von Edwar Pentin im National Catholic Register ausführliche Informationen zu weiteren Plakattexten und den Hintergründen der Aktion. Ebenfalls informativ und lesenswert ein Artikel von Aurelio Perfori auf OnePeterFive, den das Beiboot Petri ins Deutsche übersetzt hat.
Währenddessen gehen die Versuche der päpstlichen Hofschranzen, jede Kritik an den traditionsfeindlichen - und damit letztlich unkatholischen - Aussagen und Maßnahmen von Franziskus als „schismatisch“ zu diskreditieren, ungebremst weiter. Einen aktuellen Überblick bietet katholisches.info unter der Überschrift: Wie weit darf man den Papst, diesen Papst, kritisieren?
Dem Chor der A-Liturgiker, die die überlieferte Liturgie als Ausdruck einer verfehlten und zu Recht abgestoßenen Theologie betrachten, hat sich dieser Tage auch der seit 1980 in diesem Amt agierende päpstliche Hausprediger Raniero Cantalamessa angeschlossen, den man nicht zu Unrecht schon als „den letzten Kapuziner“ bezeichnet hat: Die Zahl der Mitglieder dieser besonders stark dem „Geist des Konzils“ hingegebenen Gemeinschaft ist im freien Fall; das durchschnittliche Alter der Brüder dürfte nicht weit von dem Cantalamessas (geb. 1934) entfernt sein.