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„Der Ritus authenticus lebt!“

Bild: Von der im Text verlinkten Website Fr. ZuhlsdorfsAm vergangenen Samstag (20. 5.) hat Gerhard Kardinal Müller in der Pfarrkirche der Petrusbruderschaft in Rom, Ss.ma Trinità dei Pellegrini, 15 Kindern und Erwachsenen das hl. Sakrament der Firmung gespendet. Einen kleinen Bildbericht mit kurzem Video fanden wir auf der Website von Fr. Zuhlsdorf - von dort auch unser Bild. Fr. Zuhlsdorf vermeidet es, den Namen der Kirche zu nennen – vielleicht befürchtet er, schlafende Hunde aus der Rotte derer zu wecken, die die Zelebration im Ritus authenticus aus Pfarrkirchen verbannen und die Spendung der Sakramente in der überlieferten Form ganz verbieten wollen. Nun, der Kardinal hat schon öfter erkennen lassen, daß er sich vom Gekläff besagter Rotte nicht sehr beeindrucken läßt.

Ebenfalls am vergangenen Samstag hat im Priesterseminar der Petrusbruderschaft in Wigratzbad eine Weihe von Diakonen (hier auch Bilder) stattgefunden. Spender der ersten Stufe des Sakraments der Weihe war hier Erzbischof Haas Bischof aus dem nahezu – wären nur die Voralpen nicht – in Sichtweite gelegenen Liechtenstein. Rom hat dem Erzbischof zwar schon mehrfach bedeutet, er möge sich bei Weihen auf den Bedarf seines Sprengels beschränken, das scheint ihn aber nur mäßig zu beeindrucken: Er wird im August 75 und muß dann seinen Rücktritt einreichen, der vermutlich umgehend angenommen werden wird. Nun warten alle auf die Ernennung eines Nachfolgers. Im Gespräch sind eine ganze Reihe von Kandidaten, darunter auch Erzbischof Gänswein. Er würde sicher recht gut in das Fürstentum passen, aber Papst Franziskus in seiner unemeßlichen Vatergüte könnte den nach dem Tod von Benedikt XVI. praktisch beschäftigungslosen Prälaten auch noch etwas länger zappeln lassen – Strafe muß sein, und man gönnt sich ja sonst nichts.

Als dritter Punkt, der gut in diese Reihe passt, sei hier dann noch ein schon etwas länger zurückliegendes Ereignis angeführt: Vor Ostern dieses Jahres war auch bei der Piusbruderschaft die Weihe des Chrisams fällig. In den vergangenen Jahren wurde dieser wichtige Akt stets von einem der Weihbischöfe der Bruderschaft vorgenommen. In diesem Jahr hat der emeritierte Bischof von Chur, Vitus Huonder, der seit 2019 seinen Alterssitz in einem Haus der Piusbruderschaft in Wangs bei St. Gallen hat, diese Aufgabe übernommen.

Hier geht es weiterDie Bedeutung dieses Vorgangs liegt darin, daß der Zuzug von Bischof Huonder bei der FSSPX durchaus nicht unumstritten war. Bischof Huonder ist – wie die meisten traditionsnahen Bischöfe – bereits nach dem zu Recht problematisierbaren neuen Ritus der Bischofsweihe im Novus Ordo geweiht worden, und es gab eine nicht kleine Minderheit in der Bruderschaft, die die Gültigkeit dieser Weihe in Zweifel zog. Der Emeritus übernahm daher zunächst bei der Bruderschaft keinerlei Aufgaben. Die anfänglich geäußerten Bedenken sind inzwischen offenbar weitgehend entkräftet, so daß die Leitung der Bruderschaft den zweifellos mit Signalwirkung versehenen Beschluß faßte, Bischof Huonder mit der Weihe der Öle, die im sakramentalen Leben der Kirche eine zentrale Rolle einnehmen, zu betrauen. Bischof Huonder hat zu dieser Annäherung zweifellos auch einen guten Teil beigetragen, wie aus einer unlängst auf Youtube veröffentlichten Reihe von Vorträgen zu entnehmen ist.

Ein vorläufiges und durchaus unvollständiges Fazit aus dieser und ähnlichen Entwicklungen: Während die Abstände zwischen dem eher kleinen glaubenstreuen Teil der institutionellen Kirche und den ebenso glaubenstreuen „Altrituellen“ geringer werden – nimmt die Entfremdung gegenüber dem Lager der Modernisten und Säkularisten, die beispielhaft durch den deutschsynodalen Weg repräsentiert werden, immer mehr zu. Es ist nicht oder zumindest nicht in erster Linie der Ritus, der die beiden Lager trennt, sondern die prinzipielle Bereitschaft, an der Sendung der Kirche, so wie Christus sie eingesetzt hat, festzuhalten – oder diese Sendung zugunsten einer Anpassung an die Dämonen des Zeitgeistes zu verraten.

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