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„Die Früchte waren enorm“

Papst Franziskus hat dem italienischen Jesuiten Antonio Spadaro ein langes Interview gegeben, das mit Datum von gestern in der Jesuitenzeitschrift Civilta' Cattolica veröffentlicht wurde. Das Interview, in dem der Papst entsprechend den ihm gestellten Fragen fast alle aktuelle Themen berührt, ist vollständig auf der Website der Stimmen der Zeit nachzulesen. Für die Besucher von summorum-pontificum.de sind möglichwerweise die folgenden Zeilen von besonderem Interesse:

Frage: Was hat das Zweite Vatikanum verwirklicht? Was ist gewesen? - Ich frage ihn im Licht der vorhergehenden Aussagen und erwarte eine lange und akzentuierte Antwort. Ich habe aber den Eindruck, dass der Papst das Konzil einfach als ein so undiskutierbares Faktum ansieht, dass es sich nicht lohnt, länger darüber zu sprechen, um seine Bedeutung zu unterstreichen.

Antwort: „Das Zweite Vatikanum war eine neue Lektüre des Evangeliums im Licht der zeitgenössischen Kultur. Es hat eine Bewegung der Erneuerung ausgelöst, die aus dem Evangelium selbst kommt. Die Früchte waren enorm. Es reicht, an die Liturgie zu erinnern. Die Arbeit der Liturgiereform war ein Dienst am Volk, wie eine neue Lektüre des Evangeliums, ausgehend von einer konkreten historischen Situation. Ja, da gibt es Linien, die auf eine Hermeneutik der Kontinuität und eine der Diskontinuität hinweisen. Aber eines ist klar: Die Dynamik der aktualisierten Lektüre des Evangeliums von heute, die dem Konzil eigen ist, ist absolut unumkehrbar. Dann gibt’s da spezielle Fragen wie die Liturgie nach dem Alten Ritus. Ich denke, dass die Entscheidung von Papst Benedikt weise gewesen ist. Sie war verbunden mit der Hilfe von einigen Personen, die diese besondere Sensibilität haben. Ich finde aber das Risiko einer Ideologisierung des ‚Ordo Vetus‘, seine Instrumentalisierung, sehr gefährlich.“

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