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Ein vergessener Jahrestag

Im Trubel der Synode haben wir - und nicht nur summorum-pontificum.de - ganz übersehen, daß der 18. Oktober ein bemerkenswertes Datum darstellt: An diesem Tag vor 50 Jahren feierte Papst Paul VI. aus Anlass deer Heiligsprechung der Ugandischen Märtyrervzum letzten Mal ein Hochamt nach dem uralten Ritus der Papstmesse. Wobei das „uralt“ auch hier cum grano salis zu verstehen ist: während einige Elemente wie der griechische Diakon und die Kommunion des Zelebranten am päpstlichen Thron tatsächlich in die älteste Zeit zurückreichen, haben andere ihren Ursprung im Zeremoniell des päpstlichen Hofes, wie es sich in der Renaissance und im Barock ausprägte. Da dieser Hof im Zuge der nachkonziliaren Reformen abgeschafft und durch eine Bürokratie aus dem Geist der 60er Jahre ersetzt wurde, sind heute auch viele der Ämter und Rollen verschwunden, die der feierlichen Papstmesse ihr spezifisches Gepräge verliehen. Mit einer Wiederbelebung ist nicht zu rechnen, und das ist nur begrenzt zu bedauern: Für diese Art von Gottesdienst, die die Liturgie des himmlischen Jerusalem im Spiegel des Zeremoniells von Königshöfen nachahmen und vorstellen wollte, fehlt heute jedes Sensorium. Insbesondere unter einem Papst, dem die Liturgie allenfalls als Ort für Kurzpredigten von Bedeutung zu sein scheint.

Der „Rad Trad hat einige Bilder von der letzten Papstmesse am 18. 10. 1964 aufgetrieben und mit kurzen Kommentaren auf seinem Blog präsentiert.

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