Motu Proprio: Summorum Pontificum

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Zusatzinfo

Charlotte, USA

Eine Diözese macht die klassische Form des römischen Ritus allgemein zugänglich.

23. 12. 2007

Dieser Bericht von Karen Evans erschien im The Catholic News & Herald der Diözese Charlotte vom 21. Dezember - englisches Original hier. Man erkennt unschwer, daß der Artikel sich an ein sehr breites Publikum richtet und keine hohe liturgische Vorbildung voraussetzt. Auch bei diesem Kreis soll ein Interesse für das neue Angebot und seine Möglichkeiten geweckt werden.

Ältere Katholiken, die wieder einmal die katholische Messfeier erleben wollen, an die sie sich aus der Zeit vor 1962 erinnern, aber auch junge Leute, die neugierig auf die „alte Messe“ sind, werden solche Messen bald in verschiedenen Kirchen in der ganzen Diözese Charlotte besuchen können.

Im Juli hatte der Papst im lange erwarteten und viel diskutierten Dokument „Summorum Pontificum“ die Einschränkungen für den Gebrauch der lateinischen Liturgie gelockert, wie sie vor dem 2. Vatikanischen Konzil üblich war. Der Papst hatte angeordnet, daß die Messe nach dem Messbuch von 1962 in jeder Kirche zugänglich gemacht werden sollte, in der Gruppen von Gläubigen das wünschten. Die Messe nach dem Missale von 1970 bleibt die ordentliche Form, während die Feier nach dem Missale von 1962 die außerordentliche Form ist.

„Das Dokument von Papst Benedikt bietet zweifachen Gewinn“ sagte dazu Bischof Peter. Jugis dazu. „Es erkennt die Schönheit und die Rechtmäßigkeit der außerordentlichen Form der hl. Messe an und es fördert die Einheit der Gläubigen, weil es, so wie der Papstes ausgeführt hat, Menschen gibt, die dieser Form der Messe anhängen. Beide Formen der Messe sind zulässige Weisen des Gottesdienstes, und wir wollen keine Menschen verletzen oder abschreiben, weil sie sich zu früheren liturgischen Formen hingezogen fühlen.“ „Wir haben gute Reaktionen seitens unserer Priester, die nach dem Missale von 1962 zelebrieren wollen,“ führte der Bischof weiter aus. „Allerdings müssen viele von ihnen die Rubriken und die Einzelheiten des 62er Missales noch erlernen.“

Daher haben 14 Priester der Diözese Charlotte vom 17. bis 21. Dezember in Hickory an einem fünftägigen Lehrgang zum alten Missale teilgenommen. Sie haben sich mit den Riten und Gebeten dieses Messbuchs, die auf Latein gebetet werden, vertraut gemacht. Allerdings sind die Diözesanpriester nicht die einzigen, Lateinkenntnisse auffrischen. „Auch für die Gläubigen sind Katechesen erforderlich, damit sie die Messe nach dem Missale von 1962 voll zu schätzen wissen“, sagte Bischof Jugis. „Der offensichtlichste Unterschied zwischen der ordentlichen und der außerordentlichen Form der Messe ist die Stellung des Priesters bei der Liturgie und der Gebrauch des Lateinischen“.

In der außerordentlichen Form wenden sich der Priester und das Volk beim Gottesdienst in die gleiche Richtung, da der Priester seine Herde beim Gebt anführt. Vor dem 2. Vatikanischen Konzil standen die Kirchenaltäre an der Rückwand des Altarraumes. Während der Feier der Eucharistie war der Priester daher von der Gemeinde abgewandt. Das 2. Vatikanische Konzil bestimmte, daß die Altäre mittig im Altarraum aufzustellen seien und damit zu ermöglichen, daß der Priester bei der Feier in Richtung zur Gemeinde steht. Bischof Jugis führte aus, daß Priester, die die außerordentliche Form der hl. Messe feiern, jetzt wieder davor, also zwischen dem Alter und der Gemeinde, stehen werden.

Die außerordentliche Form der Messe wird mit Beginn des Jahres 2008 in bestimmten Kirchen angeboten. Katholiken, die diese Form der Messe besuchen wollen, können sich an das Büro ihres Dekanats wenden, um Orte und Zeiten zu erfragen. „Es bleibt den einzelnen Priestern überlassen, zu entscheiden, wann es angebracht ist, die „alte Messe“ zu feiern.

Seit seiner Weihe vor vier Jahren hat der Bischof nach eigener Auskunft Briefe aus allen Teilen der Diözese bekommen, in denen um die außerordentliche Form der Messe gebeten wurde. „Diese Menschen sind Papst Benedikt XVI. sehr dankbar, daß er uns zum umfassenderen Gebrauch des Missales von 1962 ermutigt,“ meint der Bischof. „Bei unserem Weg nach vorne – so Papst Benedikt – wollen wir niemanden hinter uns zurücklassen. Wir gehen alle gemeinsam voran.“