Rom
Die erste Taufe in der Personalpfarrei ss Trinità dei Pellegrini
Bericht von Fabrizio Azzola
3. 6. 2008
Heute wurde unser Sohn in der wunderschönen Kirche Santissima Trinità dei Pellegrini in Rom auf den Nahmen Johannes Paul, Expeditus, Pius, Maria getauft. Was war das besondere daran? Besonders noch zusätzlich zu der großen Gnade der Taufe, mit der unser Herr durch sein schmerzhaftes Leiden und Sterben die Türen des Himmels für uns wieder aufgeschlossen hat? Nun, Gott hat, wie so oft, unsere Erwartungen mit überfließender Gnade und Wohltat übertroffen.
Unser Sohn war das erste Kind, das in der Personalpfarrei getauft wurde, die der Papst der Petrusbruderschaft anvertraut hat. Sein Name wird für immer als erster in den Pfarrbüchern stehen, und wenn ich durch die Gnade Gottes gerettet werde, werde ich das Vergnügen haben, vom Himmel aus auf die Historiker zu schauen, wenn sie über die Geschichte der "Reform der Reform" diskutieren, nachdem Summorum Pontificum seine Wirkung getan hat. Wir gehören jetzt als erste Familie zu der Pfarrei, der die wichtige Aufgabe zugewiesen ist, im Herzen Roms wieder an die Kontinuität des traditionellen Pfarreilebens und der traditionellen Liturgie anzuknüpfen. Zelebrant war Hw. Joseph Kramer, der genauso glücklich zu sein schien wie wir. Gott segne die FSSP.
Aber unsere größte Freude kam von den Verwandten und Freunden, die wir eingeladen hatten. Zwar waren nur wenige von ihnen mit der alten Liturgie vertraut, aber alle dankten uns ganz persönlich für die wunderbare Entdeckung, die sie dort machen konnten, auch diejenigen die zunächst befürchtet hatten, daß das eine irgendwie seltsame und langweilige Veranstaltung werden würde. Ein Freund, der nun wirklich nichts mit der alten Liturgie im Sinn hat, gab den besten Kommentar ab: „Ich konnte mir gar nicht vorstellen, daß ein altes Ritual so machtvoll auf Herz und Verstand der Menschen einwirkt, daß die Leute das als einen Teil von sich selbst empfinden können. So einfach und doch so feierlich.“ Ich war fast zu Tränen gerührt.
Ich hatte natürlich vorher einige kurze Erklärungen gegeben und ein kleines Heft mit dem Ordo Baptismi Puerorum vorbereitet, aber wir waren wirklich alle beeindruckt von der sichtbaren Bedeutung der begangenen Riten, und viele - das war die zweite Freude - sagten mir, daß man leicht erkennen konnte, daß es sich bei diesen Riten nicht nur um Symbole handelt, sondern um machtvolle Handlungen, die das bewirken, was gesagt wird, insbesondere die Absage an den Teufel und die Wiederholung der Handlungen, die Christus nach dem Evangelium zur Heilung von Kranken und Besessenen vorgenommen hatte.
Die Tatsache, daß alle Teilnehmer, auch die, die normalerweise nicht in die Kirche gehen, sich erbaut fühlten, bedeutet uns sehr viel - fast so viel wie die Tatsache, daß unser Kleiner nun zu Christus gehört und dabei auch noch eine Rolle in der Überwindung der postkonziliaren Verirrungen gespielt hat.
Anschließend hatten wir dann noch einen leichten und einfachen Italienischen Empfang. Alle bemerkten, daß die Zahl der Kinder größer war als die der Erwachsenen - unsere Freunde halten nichts von Malthusianischen Vorurteilen. Wir tranken, sangen, lachten und rauchten Zigarren, sprachen über Babies, Sport, Politik und Geschichte, alle beteten für den Heiligen Vater. Da der Gute Kampf keine Pausen kennt, hatten wir auch ein paar Freunde eingeladen, die für eine Organisation arbeiten, die Familien mit unheilbar krank geborenen Kindern unterstützt und haben ein wenig gesammelt. Es war ein prächtiger Maitag, im alten Kalender das Fest Mariä Königin. Es war wunderschön und sehr katholisch; wir sind wirklich sehr gesegnet.
Wir haben diesen Bericht nach der englischen Version auf WDTPRS übersetzt und warten mit Fr Zuhlsdorf gespannt darauf, ob auch Photos von dieser Taufe irgendwo im Netz auftauchen.