Motu Proprio: Summorum Pontificum

Hauptnavigation


Zusatzinfo

Wir haben uns weit vom Geist der kirchlichen Musik entfernt

Miserachs Grau übt scharfe Kritik am gegenwärtigen Stand der Kirchenmusik und fordert die Errichtung eines „Amtes mit Weisungsvollmacht“.

„Vielleicht könnte eine päpstliche Behörde für die Kirchenmusik den Mißbräuchen, die in diesem Bereich vorkommen, ein Ende setzen“ hat ein vatikanischer Würdenträger jetzt vorgeschlagen: Msgr. Valentino Miserachs Grau, Direktor des päpstlichen Instituts für Kirchenmusik am 3. November auf einer Konferenz zum 80jährigen Bestehen des Kirchenmusikalischen Institutes von Trient – so berichtet es der Osservatore Romano.

Das Päpstliche Institut, dem der Monignore vorsteht, war vom hl. Stuhl ursprünglich im Jahr 1911 errichtet worden. Es ist eine wissenschaftliche Einrichtung, deren Aufgabe die Aufführung und die Lehre der liturgischen Musik ist. Wie Msgr. Miserachs jetzt ausführte, hält er es jedoch für angebracht, eine Behörde zu errichten, die mit Autorität über alle Gegenstände der geistlichen Musik ausgestattet ist.

Msgr Miserachs führte aus, daß es durch die Auswirkungen des 2. Vatikanischen Konzils nirgendwo größere Verirungen gegeben hätte als im Bereich der liturgischen Musik. „Wie weit haben wir uns doch vom wahren Geist der kirchlichen Musik entfernt“ beklagte er. „Wie können wir es länger ertragen, daß eine solche Masse unpassender, arroganter und lächerlicher Profanitäten so leicht für unsere Feierlichkeiten zugelassen werden konnte?“

Es sei ein großer Irtum, so fuhr der Msgr fort, daß die Menschen „im Hause Gottes den gleichen Unsinn vorfinden sollten, den man ihnen draußen vorsetzt“, denn „die Liturgie – auch durch die Musik - soll alle Menschen bilden und fördern, einschließlich von Jugendlichen und Kindern.“ „Viel von der Musik, die heute geschrieben und in Umlauf gebracht wird, mißachtet nicht nur die Grammatik, sondern selbst das grundlegende ABC der Musikkunst“ fuhr er fort.

„Wegen der allgemeinen Unwissenheit, die besonders in Teilen des Klerus verbreitet ist“, können einige Medien sich als Lautsprecher betätigen für „Erzeugnisse, denen alles fehlt, was für Kirchenmusik unentbehrlich ist – Heiligkeit, Kunst, Universalität – und daher niemals zum recht verstandenen Wohl der Kirche dienen kann.“

Der Monsignore setzte sich für eine „Umkehr“ zurück zu dem ein, das was Norm der Kirche ist. „Und diese 'Norm' der Kirche stellt den Gregorianischen Choral ins Zentrum, entweder als Choral selbst, oder als Vorbild und Inspiration für gute Kirchenmusik.“ Er merkte ausdrücklich an, daß seine Empfehlungen nichts mit dem Dokument des Papstes zur Freigabe ders römischen Missales von 1962 zu tun habe.

„Wir brauchen das Neue und das Alte“ verlangte er, „die Schätze der Tradition ebenso wie neue Entwicklungen – aber immer in der Tradition verwurzelt.“

Msgr. Miserachs verlangte, daß die Berührung mit der Tradition „nicht auf die akademische Sphäre, auf Konzerte oder Schallplatten“ beschränkt sein dürfe. Stattdessen „muß sie erneut der lebendige Gesang der Gemeinde werden, die darin findet, was ihre tiefsten geistigen Gefühle ausdrückt und erkennen läßt, daß sie wirklich das Volk Gottes ist“.

Wir entnehmen diesen Bericht dem Nachrichtendienst „Zenit“ vom 8. 11..