Bereichsnavigation Themen:

Neues Leben im Kloster Taggia

Bild: Von der zitierten Website der GemeinschaftEine Schönheit ist es nicht, das alte Kapuzinerkloster im norditalienischen Taggia, gerade einmal 20 km von der französischen Grenze und von Nizza entfernt. Dafür hat es eine andere Besonderheit zu bieten: Die Kapuziner (oder vermutlich eher ihr lokaler Freundeskreis), die das Kloster vor knapp 10 Jahren aus Mitgliedermangel aufgeben mußten, haben das ziemlich marode Gebäude (Bilder hier) den Benediktinern der Immacolata geschenkt – einer vor vier Jahren in der Diözese kanonisch errichteten Gemeinschaft alter benediktinischer Tradition und der überlieferten Liturgie. Gründer der Gemeinschaft waren zwei Mönche aus Le Barroux, die sich einvernehmlich von der ebenfalls altrituellen Kommunität dieses Klosters getrennt hatten, um ein Leben noch näher an der ursprünglichen Regel und dem Charisma des hl. Benedikt zu führen.

Vor zwei Jahren konnte die Gemeinschaft eine erste Neuaufnahme verzeichnen; in diesem Winter sind gleich drei Postulanten neu eingetreten, die während der nächsten 12 Monate Gelegenheit haben, ihre Berufung und ihre Bereitschaft sowie Fähigkeit zum Leben in der Gemeinschaft zu erproben. Das sehr einfache Leben der Brüder, ihr seelsorgerisches Angebot und ihre auch nach außen hin sichtbare harte Arbeit an Sicherung und Ausbau von Kloster und Kirche wirken offenbar anziehend.

Wie alle Gemeinschaften diözesanen Rechts sind die Benediktiner der Immacolata praktisch vollständig auf das Wohlwollen ihres Bischofs angewiesen. Ein Nachfolger auf dem Bischofsstuhl kann ihnen jederzeit die Existenzgrundlage entziehen. Außerdem wurde im vergangenen November in einem bemerkenswerten Akt der Zentralisierung das Kirchenrecht dahingehend geändert, daß neue Gemeinschaften auch auf diözesaner Ebene nur noch mit römischer Zustimmung errichtet werden können. Anscheinend arbeiten die gegenwärtigen Machthaber verstärkt darauf hin, auch hier die Kontrolle zu übernehmen. Von daher können wir nur hoffen und beten, daß den Benediktinern der Immacolata von dieser Seite keine Steine in den Weg geworfen werden – und daß die Liegenschaften ihres Klosters durch entsprechende rechtliche Gestaltung der Besitzverhältnisse der Begehrlichkeit der Immobilienverwerter von der Ordenskongregation entzogen bleiben.

Zusätzliche Informationen