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Priesterweihe beim Institut Bon Pasteur

Bild: aus Riposte catholiqueAm Samstag den 7. Mai 2022 hat S.E. Gerhard Kardinal Müller im Seminar der Priestergemeinschaft vom Guten Hirten (Institut du Bon Pasteur) in Courtalain sieben Diakone und einen Priester geweiht. (Quelle). In seiner Predigt, die im vollen Wortlaut in deutscher Sprache auf Kath.net wiedergegeben ist, übte der Kardinal und ehemalige Präfekt der Glaubenskongregatuion scharfe Kritik an dem Vorhaben des deutschen Synodalen Weges, Grundwahrheiten des Glaubens, darunter auch die Lehre und das Verständnis des sakramentalen Priestertums, nach den Vorstellungen zeitgeist-trunkener Theologen und Funktionäre kirchlicher Apparate zu revidieren. Wir bringen Ausschnitte und verweisen für den vollen Wortlaut auf Kath.net, der nicht weniger darstellt als eine kraftvolle zusammenfassende Darstellung der katholischen Lehre vom Priestertum contra haereses.

Beim deutschen Synodalen Weg wurde die Existenz des Weihesakramentes in der katholischen Kirche zur Disposition gestellt. Dahinter steht die Meinung, eine beliebige Anzahl von Laien und Bischöfen könnten über die apostolische Lehre und Verfassung der katholischen Kirche entscheiden nach dem eigenen Gutdünken und dem Beifall der Mehrheit. Es gebe nicht die einmalige Offenbarung Gottes in Jesus Christus und ihre definitive Erkenntnis gemäß der Lehre der Apostel. Im Sinne der modernistischen Hermeneutik wird nur eine allgemeines Gefühl für die Transzendenz vorausgesetzt. Selbst das Person-Sein Gottes und damit ein tatsächliches Sprechen zu seinem auserwählten Volk sei nur eine von beliebig vielen menschlichen Vorstellung vom unerkennbaren Absoluten. Die Dogmen der Kirche gelten diesen agnostischen Relativisten darum nur als wandelbare und zeitbedingte Objektivationen des unbestimmten religiösen Grundgefühls. (...)

Wer kann noch Zweifel haben an der Stiftung eines apostolischen Dienstamtes, in dem die von Christus selbst berufenen Jünger teilhaben an seiner messianischen Sendung und Weihe ... Dieses eine Amt der berufenen Apostel Jesu Christi hat sich urkirchlich ausgefaltet in die Stufen des Bischofs, der Presbyter und der Diakone. Übertragen wird es durch die sakramentale Handauflegung und das Weihegebet. (...)

Weil sich in der Eucharistie die sakramentale Vergegenwärtigung des einmaligen Kreuzesopfers Christi vollzieht, ist in ihrer liturgische Feier der Bischof der Hirte der Herde Gottes, der im Namen des Hohenpriesters Christus die Gaben der Kirche darbringt, worin die Gläubigen in die Hingabe Christi an den Vater einbezogen werden. So hatte es schon Hippolyt in seiner Traditio Apostolica zu Beginn des 3. Jahrhunderts ausdrücklich formuliert (...)

Meine lieben Kandidaten für die Diakonen- und Priesterweihe!

Ihr seht also, dass die heiligen Weihen, die ihr heute durch die Hände des Bischofs als Nachfolger der Apostel empfangen werdet, auf einem festen christologischen Grund ruhen und in seiner sakramentalen Kirche verankert sind. Sie sind durch die Heilige Schrift und die Apostolische Tradition und durch die Autorität des kirchlichen Lehramtes gedeckt. Eure Erwählung, Berufung, Sendung und Autorisierung als Priester Christi wie auch als Hirten und Lehrer seiner Kirche geht persönlich auf Christus zurück.

Wir haben großen Grund zur Dankbarkeit gegenüber Kardinal Müller, der nun bereits zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres einen Priester im und für den überlieferten Ritus geweiht hat. Und auf gewisse Weise sind wir auch den Protagonisten des Synodalen Weges dankbar, daß sie durch ihre unverholene Propagierung des Schismas zur Klärung der Fronten beigetragen haben, so daß Bischöfe wie Kardinal Müller oder auch Bischof Meier von Augsburg das ihnen Mögliche dazu beitragen, die von vielen Seiten angegriffene traditionelle Lehre und Liturgie der Kirche lebendig zu halten.

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