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Bischof Meier weiht für die Petrusbruderschaft

Bild: WikipediaTermin und Ort für die diesjährige Priesterweihe der Seminaristen der Petrusbruderschaft sind schon seit längerem bekannt: 10. Juni in der Basilika St. Alexander und Theodor von Ottobeuren. Aber wer die Weihe erteilen würde, wurde bisher nur hinter vorgehaltener Hand weitergereicht – doch jetzt ist es quasi amtlich: Bischof Bertram Meier von Augsburg, in dessen Diözese das Wigratzbader Priesterseminar der Bruderschaft angesiedelt ist, wird die Weihe entsprechend dem Pontificale der überlieferten Liturgie spenden. Damit setzt Ortsbischof Meier, der selbst fast auf den Tag genau drei Jahre zuvor zum Bischof geweiht worden war, eine im vergangenen Jahr begründete Praxis fort: Im Mai 2022 hatte er in Lindenberg den Seminaristen aus Wigratzbad die Diakonenweihe erteilt. Es sind die gleichen jungen Männer, die ihm jetzt als Weihekandidaten der Priesterweihe erneut begegnen.

Nun wäre es sicher unangebracht, die Bischof Meier von Rom erteilte Genehmigung für die Vornahme der Weihen als Indiz eines „Tauwetters“ im manchmal ziemlich hitzigen Kalten Krieg der römischen Modernisten gegen die überlieferte Liturge zu betrachten. Wir hatten dazu im vergangenen Jahr bereits einige Überlegungen angestellt. Aber zumindest für die Diözese Augsburg und die Amtszeit von Bischof Meier wird man darauf hoffen dürfen, daß das Nebeneinander der beiden Ritusgemeinschaften durch Elemente eines verständnisvollen Miteinanders ergänzt wird. Und das wäre bei der gegenwärtigen Situation der Kirche gerade auch in Deutschland durchaus ein Gewinn – vielleicht mit Auswirkungen bis nach Rom.

Man wird sehen, ob Bischof Meier den Kurs des Ausgleichs gegenüber dem, was er in seiner Predigt zur Diakonenweihe im Vorjahr ausgeführt hat, noch bekräftigen kann. Er selbst hatte in den vergangenen zwölf Monaten ja auch einige Gelegenheit , wahrzunehmen, in welche verhängnisvolle Richtung die Radikalmodernisierer des Synodalen Weges die Kirche in Deutschland drängen wollen – und mit welchen Mitteln sie gegen alle vorgehen, die wie Bischof Meier diesen Kurs nicht bedingungslos mittragen wollen. Nicht nur ihm dürfte durch solche Erfahrungen eine Neubewertung der Tradition für die Kirche in der Gegenwart nahegelegt werden.

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