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Nachrichten aus Häretien

Im Nachtrag zu 50 Jahre Enzyklika Mysterium Fidei sollen hier heute die Messerklärung der kirchensite des Bistums Münster und ein entsprechender Abschnitt aus dem Lehrschreiben von Papst Paul VI. einander gegenübergestellt werden. Das münsteraner Lehram verkündet die fortgeschrittenen Ergebnisse zeitgemäßer ,Theologie für Alle' unter der Überschrift: „Die wichtigste Versammlung des Volkes Gottes: Eucharistie - Messe“ folgendermaßen:

Jesus hat vor seinem Leiden und Sterben mit seinen Jüngern ein letztes Mahl gehalten. Er hat dabei Brot und Wein genommen und es seinen Jüngern gereicht mit den Worten: „Dies ist mein Leib, dies ist mein Blut." Dann hat er hinzugefügt: „Tut dies zu meinem Gedächtnis."

Die hohe Bedeutung dieses Vorgangs wird dadurch hervorgehoben, dass im Neuen Testament vier Mal darüber berichtet wird: in drei der vier Evangelien und im Ersten Brief an die Korinther (1 Kor 11,23-25). Wenn die Kirche Eucharistie feiert, hält sie nicht nur ein Gedächtnismahl, sondern Christus bleibt in ihr handelnd gegenwärtig.

Das von der Kirche unter Danksagung (griech. Eucharistia) zum Gedächtnis des Herrn begangene Mahl ist die wichtigste Versammlung des Volkes Gottes. Wer ohne hinreichenden Grund der sonntäglichen Eucharistiefeier fernbleibt, verfehlt sich nach der Überzeugung der Kirche ernsthaft vor Gott und der Gemeinde. Deshalb schärft die Kirche seit alter Zeit den Gläubigen ein, am Sonntag die Eucharistie mitzufeiern (Sonntagspflicht).

Die Bedeutung der Eucharistiefeier ist immer mit einem Wortgottesdienst verbunden. Wenn Katholiken dabei das Abendmahl empfangen, sagen sie: „Ich gehe zur Kommunion." Der am meisten verbreitete Name für die Eucharistie ist die Bezeichnung Messe oder heilige Messe (lat. Missa = Sendung).

Als Sakrament ist die Eucharistie nach Taufe und Firmung der dritte und letzte Schritt der Eingliederung (Initiation) in Christus und seine Kirche. Nur wer die drei Sakramente der Eingliederung empfangen hat, ist „Vollbürger" im Reich Gottes. Die erste Eucharistiefeier findet in der Regel mit neun bis zehn Jahren als Erstkommunion statt.

Der Papst stellte demgegenüber vor 50 Jahren in Zusammenfassung der seit unvordenklichen Zeiten geltenden Lehre der Kirche fest:

 3. Wenn die heilige Liturgie im Leben der Kirche den ersten Platz einnimmt, so ist das eucharistische Mysterium gleichsam das Herz und der Mittelpunkt der Liturgie, weil es der Lebensquell ist, durch den gereinigt und gestärkt wir nicht mehr für uns, sondern für Gott leben und untereinander geeint sind durch die engsten Bande der Liebe.

4. Damit aber die unauflösliche Verbindung zwischen Glaube und Frömmigkeit offenbar werde, wollten die Konzilsväter in Bestätigung der Lehre, die die Kirche immer festgehalten und gelehrt und die das Konzil von Trient feierlich definiert hat, folgende Lehrzusammenfassung dem Abschnitt über das heilige Geheimnis der Eucharistie voranstellen: „Unser Erlöser hat beim letzten Abendmahl in der Nacht, da er überliefert wurde, das eucharistische Opfer seines Leibes und Blutes eingesetzt, um dadurch das Opfer des Kreuzes durch die Zeiten hindurch bis zu seiner Wiederkunft fortdauern zu lassen und so der Kirche, seiner geliebten Braut, eine Gedächtnisfeier seines Todes und seiner Auferstehung anzuvertrauen: das Sakrament huldvollen Erbarmens, das Zeichen der Einheit, das Band der Liebe, das Ostermahl, in dem Christus genossen, das Herz mit Gnade erfüllt und uns das Unterpfand der künftigen Herrlichkeit gegeben wird"[1].

5. Mit diesen Worten werden zugleich das Opfer, das zum Wesen der täglichen Meßfeier gehört, und das Sakrament hervorgehoben, an dem die Gläubigen durch die heilige Kommunion teilnehmen, indem sie das Fleisch Christi essen und sein Blut trinken und die Gnade empfangen, die der Anfang des ewigen Lebens und das ,,Heilmittel der Unsterblichkeit" ist nach den Worten des Herrn: „Wer mein Fleisch ißt und mein Blut trinkt, hat das ewige Leben, und ich werde ihn auferwecken am Letzten Tag"[2].

Da es bereits in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts zur Praxis falscher Theologen gehörte, ihre Verkürzungen, Verdrehungen und Entstellungen der Lehre als „zeitgmäße Ausdrucksweise" zu deklarieren, fügte Papst Paul VI. wenige Abschnitte später folgende Ermahnung hinzu:

23. Aber nicht genug damit. Bei Wahrung der Unversehrtheit des Glaubens ist es auch notwendig, eine geeignete Ausdrucksweise beizubehalten, damit durch den Gebrauch der Lehre nicht entsprechender Worte uns, was ferne sei, nicht falsche Ansichten in den Sinn kommen über die grundlegenden Glaubenswahrheiten. Hierzu mahnt nachdrücklich der heilige Augustinus, wenn er die unterschiedliche Sprechweise behandelt, der sich die Philosophen bedienen und der sich die Christen bedienen sollen: „Die Philosophen verwenden die Worte nach ihrem Gutdünken ohne Rücksicht darauf, bei sehr schwer verständlichen Dingen religiöses Empfinden zu verletzen.Wir hingegen müssen eine festgelegte Ausdrucksweise befolgen, damit nicht ein beliebiger Wortgebrauch hinsichtlich des Gemeinten eine falsche Ansicht hervorruft"[10].

24. Der Sprachgebrauch, den die Kirche in jahrhundertelanger Mühe nicht ohne den Beistand des Heiligen Geistes entwickelt und durch die Autorität der Konzilien bestätigt hat, der häufig Ausweis und Banner der Rechtgläubigkeit geworden ist, muß ehrfürchtig bewahrt werden. Niemand wage es, ihn nach seinem Gutdünken oder unter dem Vorwand einer neuen Erkenntnis zu ändern. Wer könnte je dulden, daß die dogmatischen Formeln, die von den ökumenischen Konzilien für die Geheimnisse der Heiligsten Dreifaltigkeit und der Menschwerdung gebraucht wurden, für die Menschen unserer Zeit als nicht mehr geeignet erklärt werden und daß sie durch andere ersetzt werden? In gleicher Weise kann man nicht dulden, daß jeder auf eigene Faust die Formel antasten wollte, mit denen das Konzil von Trient das eucharistische Geheimnis zu glauben vorgelegt hat. Denn in diesen – wie in den anderen Formeln, deren sich die Kirche bedient, um die Dogmen des Glaubens vorzulegen - werden Vorstellungen ausgedrückt, die nicht an eine bestimmte Kulturform, nicht an eine bestimmte Phase wissenschaftlichen Fortschritts noch an diese oder jene theologische Schule gebunden sind. Vielmehr geben sie wieder, was der menschliche Geist über die Wirklichkeit in der universalen und notwendigen Erfahrung ausmacht und mit geeigneten und bestimmten Worten bezeichnet, die der Umgangssprache oder der gehobenen Sprache entnommen sind. Deswegen sind diese Formeln den Menschen aller Zeiten und aller Orte angepaßt.

Vor dem Hintergrund dieser Aussagen in Mysterium Fidei stellt sich unabweisbar die Frage, was sinnlose Plattheiten wie die oben aus  kirchensite.de zitierten auf einer diözesanen Publikation zu suchen haben und mit welchem Recht und aus welchen Gründen die geistigen Urheber solchen Geschwätzes als theologische Lehrer an Hochschulen beschäftigt werden. Nur eines ist klar: Von daher ist wirklich nicht zu begreifen, warum - z.B. - wiederverheirate Geschiedene und andere Personen in problematischen Lebensumständen nicht „zur Kommunion gehen“ können.

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