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NO-Illusionen: Flexibilität

Bild und weitere Informationen: https://windsorstar.com/news/local-news/remembrance-day-war-diary-brought-to-lifeAm 9. Januar haben wir hier in der Reaktion auf einen Artikel von Fr. Longnecker, in dem er vermeintliche Vorzüge des Novus Ordo darstellte, sein Argument zur „Zugänglichkeit“ untersucht. Als nächster Punkt soll es hier um die „Flexibilität“ gehen, die Longnecker in Nr. 2 und 3 seiner Liste behandelt: Alles geht und das überall: Latein oder Volkssprache, Gregorianik und Kitsch, am Strand, beim Manöver, im Gefängnis.

Das mag sein - vor einiger Zeit waren sogar Bilder von einer „Eucharistiefeier“ zu sehen, die ein dem Geist des NO erlegener Priester für die Mitglieder eines Schwimmvereins am Swimmingpool gestaltet hat - blasphemisches Litutainment, wenn uns die Wortschöpfung gestattet ist. Von der frivolen Ortswahl einmal abgesehen, können wir hier keinen Vorteil des NO erkennen, der über die historisch vielfach belegten Möglichkeiten der überlieferten Liturgie hinausginge, die Messe unter allen möglichen und unmöglichen von der Not erzwungenen Umständen zu feiern. Wo wurden nicht alles würdige Messen zelebriert: Im Schützengraben, im Konzentrationslager, im Gefängnis, im Flüchtlingstrek... - und es war immer die selbe Messe nach dem selben Messbuch, zugegebener maßen dann meistens ohne Hochaltar oder Weihrauch, aber sonst mit allem, was zur Messfeier gebraucht wird. Alle Teilehmer sollten sehen und wiedererkennen können, was da stattfand. Man glaubt ja gar nicht, auf wie wenig Raum sich das, was man dazu braucht, zusammenfalten läßt.

Gegen die von Longnecker ins Feld geführte Möglichkeit, die Liturgie den musikalischen Fähigkeiten oder gar dem Geschmack der Mitfeiernden anzupassen, haben wir den gleichen Einwand wie gegen die von ihm zuvor herausgestrichene „Zugänglichkeit“: Es geht in der Liturgie nicht darum, die heilige Handlung so auf die so zum „Publikum“ gemachten Mitfeiernden zuzuschneiden, daß sie Teil ihres Alltags wird, sondern darum, die Gläubigen hinzuführen zu der hl. Messe, die immer die selbe ist – mit und ohne Weihrauch.

Flexibilität des Gottesdienstes hinsichtlich der äußeren Umstände – das war und ist immer eine Selbstverständlichkeit. Flexibilität als liturgisches Prinzip – das ist ein innerer Widerspruch und ein Einfalltor für alle möglichen Mißbräuche, die den Gottesdienst zum Menschendienst werden lassen.

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