„Geistliche Musik muß heilig sein“
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- 22. Juli 2013
Erzbischof Alexander Sample von Portland, Oregon, hat auf dem Kolloquium der Vereinigung katholischer Kirchenmusiker der USA im Juni diesen Jahres eine bemerkenswerte Ansprache zu Wesen und Gestalt der Liturgie der hl. Messe gehalten. Im zweiten Teil dieses Vortrages, den wir heute leicht gekürzt präsentieren, geht der Erzbischof auf die Anforderungen an die geistliche Musik ein, die sich aus dem Inhalt der hl. Messe ergeben. Seinen Ausgangspunkt bilden die Feststellungen:
Bei jeder Messe sind wir im Obergemach, am Fuß des Kreuzes und im leeren Grab, da diese Ereignisse auf sakramentale und geheimnisvolle Weise über Zeit und Raum zu uns kommen.
Aber in der heiligen Liturgie nehmen wir auch auf mystische Weise das voraus, was erst noch geschehen wird. In freudiger Erwartung schauen wir voraus auf Christi glorreiche Wiederkehr am Ende der Zeit.
Und Schließlich: Während wir das feiern, das bereits bewirkt wurde, und uns dem zuwenden, was noch kommen wird, nehmen wir gleichzeitig am ewigen Hochzeitsmahl des Lammes teil, an der Liturgie des Himmels.“
Die Konsequenz liegt auf der Hand:
Deshalb muß alles an der heiligen Liturgie so schön gestaltet sein, wie es uns nur irgend möglich ist. Dabei machen wir uns die Gaben des Volkes Gottes zu eigen, besonders der Künstler im Bereich der kirchlichen Kunst, und dazu gehört natürlich auch die geistliche Musik. Die Architektur des Kirchengebäudes, die Kunstwerke und die Ikonographie zum Schmuck des Gotteshauses, die Ausstattung des Altarraums, die Gewänder der Zelebranten und Altardiener, die heiligen Gefäße und anderen Gegenstände, die bei der heiligen Liturgie gebraucht werden, und die Musik, die mit der liturgischen Handlung einhergeht – all das muß schön sein und die unendliche Schönheit und Güte Gottes widerspiegeln, an den sich unser Gottesdienst richtet.
Aber all diese Dinge dürfen kein Selbstzweck werden – Schönheit um der Schönheit willen – sondern müssen als Mittel zu einem Zweck angesehen werden, um uns hinein zu ziehen und des Geheimnisses, das wir feiern, tiefer bewußt zu machen. Sie müssen – zur Ehre Gottes und zum Heil der Gläubigen – das Geheimnis der heiligen Messe selbst ausdrücken und zum Vorschein bringen.“
Hier nun zum zweiten Teil des Vortrages als Fortsetzung unser damit abgeschlossenen Übersetzung.
Den ganzen Text im englischen Original können Sie auf der Website von Musica Sacra herunterladen. PDF 280 KB.