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Schlacht und Massaker von Nikopol

Der Islam gegen Europa II

Aus der Handschrift des Ludwig v. Brügge, 1470. Quelle Wikimedia, gemeinfreiIn diese Woche fällt der 610. Jahrestag der Schlacht von Nikopolis, in der eine fälschlicherweise gerne als „Kreuzfahrer-Heer“ bezeichnete christliche Armee eine schwere Niederlage gegen die türkischen Eroberer des Balkans erlitt.

Mit der zunehmenden Schwächung des byzantinischen Kaiserreiches war es den Osmanen in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts gelungen, einen bedeutenden Teil des bereits seit längerem moslemisch beherrschten Territoriums im Nordwesten der heutigen Türkei an sich zu bringen. Unter Umgehung von Byzanz griffen sie dann in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts auf den Balkan über und unterwarfen sich weite Teile Bulgariens, Serbiens, Mazedoniens und Siebenbürgens. Im Sommer 1396 unternahmen sie mit an die hundert Schiffen auf der Donau einen Vorstoß bis nach Buda, der allerdings eher ein „gewöhnlicher“ Raubzug war und keinen Geländegewinn einbrachte. Gleichzeitig machte sich ein auf Ersuchen des ungarischen Königs gesammeltes Heer christlicher Staaten auf den Weg zur bulgarischen Donau, um die eindringenden Osmanen zurückzuwerfen. Dort, bei Nikopolis, dem kam es in der Woche vom 25. bis zum 28. September 1396 zur Schlacht, die mit einer schweren Niederlage der christlichen Armeen endete. Der Sultan ließ nach dem üblichen Verfahren den Großteil der mehrere Tausend in Gefangenschaft geratenen Kämpfer köpfen, lediglich einige „wertvolle“ Adlige wurden verschont, um Lösegelder zu erpressen.

Auch hier sind die Einzelheiten des Schlachtverlaufs nur von geringem Interesse sie sind gekennzeichnet von den üblichen Eifersüchteleien und Rivalitäten auf christlicher Seite und von der Tatsache, daß ausgerechnet die erst vor kurzem den Osmanen tributpflichtig gewordenen orthodoxen Serben, die auf türkischer Seite kämpften, eine entscheidende Rolle für den Sieg des Sultans spielten.

Trotz des Sieges auf dem Schlachtfeld war Nikopolis auch für die Osmanen kein Erfolg. Sie wurden in den folgenden Jahren im Osten ihres Reiches von den ebenfalls mohamedanischen Mongolen Tamerlans schwer bedrängt und konnten auch später zwar ihre Einflusszone noch durch Vasallenstaaten in der Walachei und Moldau ausweiten, das eigentliche Territorium aber nie mehr über die Donau hinaus ausbreiten. Was sie nicht daran hinderte, es über die folgenden Jahrhunderte hin immer wieder mit Vorstößen auf Budapest und Wien zu versuchen.

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