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Triangel und Arundo

Bild: Modifiziert aus dem genannten ArtikelEin Leser macht uns darauf aufmerksam, daß der hier am 6. gezeigte ‚Triangel‘ jedenfalls nicht der Idealform dieses sehr speziellen Leuchters für das Osterfeuer entspricht. Er verweist auf einen im Netz einsehbaren Artikel von Andreas Schmid aus der Zeitschrift für christliche Kunst, Jahrgang 1906, Nr. 8, dessen wesentlichen Inhalt samt Abbildung wir hier gerafft wiedergeben.

Demnach soll nach dem Rubrizisten Gaetano Merati und anderen die Kerze aus einer einzigen Wachskerze bestehen, die sich nach oben zu in drei Stränge teilt – das soll die Einheit Gottes und die Dreiheit der Dreifaltigkeit symbolisieren. Erklärt wird das aus Römer 6,4, wo es heißt, Christus sei von den Toten auferweckt worden durch den Geist in der Herrlichkeit Gottes des Vaters. Weiterhin führt der Text aus:

Es ist daher ganz mißverstanden, wenn man nur drei Kerzen wie auf einem dreiarmigen Tafelleuchter aufsteckt, weil der Ursprung aus einem einheitlichen Wesensstoffe fehlt; ebenso ist es mißverstanden, die drei Kerzen in gerade Linie nebeneinander 2-1-3 aufzustecken statt in Dreiecksform (…), weil bei ersterer Anordnung die Nebenkerzen als untergeordnet erscheinen.

Außerdem weist Schmid daraufhin, daß als Träger für den Triangel ein 1-2 m. langer Stab aus Schilfrohr (arundo) vorgeschrieben sei:

... weil der Schilf die Eigentümlichkeit hat, bei Sturmwind sich zu beugen und danach unversehrt siech wieder zu erheben. So eignet er sich zu einem Symbol des auferstandenen Christus, welcher in verklärter Schönheit am Ostermorgen aus dem Grabe sich erhob.

Zur Herkunft des Brauches merkt Schmid an, daß dieser wohl nicht auf die Kirche des frühen Mittelalters zurückgehe, sondern erstmalig im Ordo Romanus XV (von 1401) erwähnt werde und dann in die Spezialrubriken des Missales nach Trient übernommen worden ist.

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