Lichtmess in Sa. Trinità in Rom
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- 06. Februar 2020
Zum Fest Mariä Lichtmess hat Erzbischof Alexander Sample von Portland in der römischen Pfarrkirche der Petrusbruderschaft Santissima Trinità dei Pellegrini ein feierliches Pontifikalamt mit Kerzenweihe und (kurzer) öffentlicher Prozession zelebriert. New Liturgical Movement bringt einen ausführlichen Bildbericht. Eine nähere Betrachtung der Aufnahmen zeigt zwei liturgische Besonderheiten:
Das zeremonielle Anlegen der Messgewänder erfolgte nicht - wie in Deutschland früher meistens üblich - im Altarraum, sondern wurde in der Sakristei vorgenommen. Vermutlich deshalb, weil in Sa Trinitá wie in vielen römischen Kirchen die Sakristei großzügiger geschnitten ist als der Altarraum, was wiederum hierzulande nur in seltenen Fällen vorkommt.
Farbe und Schnitt der Gewänder der Diakone folgten nicht den Vorgaben der zeremoniellen Vereinfachungen seit den 50er Jahren, sondern entsprachen der früheren Ordnung: Planeta plicata (gefaltete oder verkürzte Casel) statt der Tunika/Dalmatik. Ohne Verstoß gegen geltende Regeln wird das im Pontifikalamt dadurch ermöglicht, daß diese (und mehrere andere „Reformen“) im Ceremoniale Episcoporum niemals nachvollzogen wurden, so daß Bischöfe mit vollem Recht auf den früheren Gebrauch zurückgreifen können. Zumindest, wenn sie in der Sakristei noch Planetae plicatae vorfinden.
Ein in der Praxis öfter vorkommendes Beispiel einer solchen „unvollständigen Abschaffung“ bildet das Confiteor vor der Austeilung der Kommunion, das von den Reformern generell gestrichen wurde, wobei sie es in der Eile in den Rubriken für das feierliche Levitenamt jedoch übersehen haben.