„Tridentiner“ wird neuer Bischof von Lansing, Michigan
Zeremoniar Alex Begin über seine Erfahrungen mit dem neuen neuen Bischof von Lansing, Earl Boyea
Bischof Designatus
Earl Boyea von Lansing
Bischof Boyea war ein großer Freund der außerordentlichen Form des römischen Ritus in der Erzdiözese Detroit. Die Indult-Messe in St. Josaphat in Detroit wurde im Oktober 2004 eingerichtet, kurz danach, im Dezember 2004, feierte Bischof Boyea dort seine erste tridentinische Messe.
Es war allgemein bekannt, daß Bischof Boyea die forma ordinaria in Latein feierte und bereits ein gutes Verständnis für Gregorianik hatte. Für ihn war die Indultmesse keine Pflichtübung, sondern eine willkommene Gelegenheit, den alten Ritus zu erlernen. Gleich als erstes erstand er die 2003er Ausgabe von Fortescue The Ceremonies of the Roman Rite Described. Es war ihm klar, daß ein Bischof nicht nur ein herkömmliches gesungenes Amt feiern sollte, und so erlernte er die Rubriken für die Stille Messe eines Bischofs, die er stets feierte, wenn ein Diakon zur Hand war.
Bei der „Indult-Messe“ in St. Josaphat
Er beschaffte sich auch einen Pontifikal-Kanon – das spezielle Messbuch, das bei einer Bischofsmesse den Platz der mittleren Kanontafel einnimmt. Für den Messdiener besorgte er auch den besonderen Kerzenleuchter. Außerdem erbat er sich die Noten für Epistel und Evangelium, so daß er die Melodien vor der Messe üben konnte. Obwohl er viele sonntägliche Besuche bei den Gemeinden im Nordostteil der Erzdiözese zu machen hatte, nahm er sich drei- oder viermal im Jahr die Zeit, in St. Josaphat die Messe in der außerordentlichen Form zu feiern.
Aus meiner Perspektive als Zeremoniar ist es eher ungewöhnlich, daß ein neuer Zelebrant des alten Ritus in kurzer Zeit ausreichende Vertrautheit mit den Rubriken des tridentinischen Messbuchs erwirbt. Aber Bischof Bouyer scheint auch für sich geübt zu haben, denn seine Messen waren fast von Anfang an praktisch perfekt. Er widmete sich dieser Aufgabe mit Begeisterung, aber auch mit einem Lächeln, und er ermutigte auch die anderen Weihbischöfe, die alte Messe zu feiern – was sie denn auch gelegentlich taten. Kurz bevor Summorum Pontificum herauskam, äußerte er, daß er hoffe, daß bald jeder Priester ohne besondere Erlaubnis die klassische Form der Messe feiern könne.
Als St. Josaphat einmal Probleme hatte, bot sich Bischof Boyea an, die Angelegenheit dem Kardinal vorzutragen, obwohl die Pfarrei nicht in seinem Zuständigkeitsbereich lag. Er stand dem Pfarrer und dem Kirchenvorstand jederzeit beratend zur Seite. Es war ganz deutlich, daß er der außerordentlichen Form des römischen Ritus große Bedeutung zuschreibt und will, daß die Gläbigen, die ihr anhängen, ebenso unterstützt werden sollten wie jede andere Pfarrei.
Die Diözese Lansing mit Gemeinden für die außerordentliche Form an der Allerheiligenkirche in Flint und St. Joseph in Jackson stand bereits bisher außerordentlichen Form positiv gegenüber. Der Vorgänger von Bischof Boyea, Bischof Carl Mengeling, hat selbst mehrfach Pontifikalämter in Flint zelebriert. Es wäre sicher keine Überraschung, wenn Bischof Boyea eine oder auch beide Gemeinden schon bald besuchen würde.
Alles in allem ist Bischof Boyea ein gutes Beispiel für einen Bischof, wie er den Vorstellungen von Papst Benedikt XVI entspricht: Ein Bischof, für den die klassische Form der Messe einen ganz normalen Bestandteil der Kirche von heute ist.
Hier finden Sie das englische Original. Übersetzung der Arbeitsgruppe.