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Die Folgen des Bruches

Bild: eigene GrafikDie deutsche Bischofskonferenz veröffentlicht auf ihrer Website eine Statistik der Priesterweihen in den deutschen Diözesen der Jahre 1962 – 2015. Das dort nur als Tabelle gebotene Zahlenwerk ist ziemlich unanschaulich. Wir haben es um die Zahlen für 2016 und 2017 ergänzt (nach katholisch.de) und die Ergebnisse in einem Diagramm visualisiert. Das Ergebnis ist niederschmetternd und bedarf keines weiteren Kommentars. Immerhin erklärt es deutlicher als jedes Pastoralgeschwurbel, warum einstmals bedeutende Bistümer wie Trier in ihren „Zukunftskonzepten“ die Zahl der Pfarreien von über 900 auf 35 reduzieren. Die letzten noch lebenden Priester der Weihejahrgänge aus der Zeit vor dem Konzil sind über 80 Jahre alt. Die bereits nur noch halb so starke Zahl der Angehörigen des „Zwischenhochs“ von 1982 bis 1992 geht auch schon auf die 60 zu und zeigt deutliche Ausfallerscheinungen – nicht nur gesundheitlich. Danach kommt nur noch wenig, bisheriger Tiefstand war 2015 mit 58 geweihten Diözesanpriestern für ganz Deutschland – 10% des Weihejahrgangs 1962 (557).

Diese Zahl von 2015 entspricht ziemlich genau der Zahl der Priester, die weltweit im laufenden Jahr in den Gemeinschaften des überlieferten Ritus geweiht worden sind: Pius 23, Petrus 19, Christus König 6 und Bon Pasteur 5 - macht 53.

Man kann diesen Vergleich als Ausdruck eines unguten Konkurrenzdenkens ablehnen, unter Hinweis darauf, daß Deutschland schließlich nicht die Welt sei, zurückweisen, oder durch Herausrechnen der Priester der FSSPX relativieren. Damit entgeht man jedoch nicht der Feststellung, daß es bei diesen jungen Gemeinschaften offensichtlich einen Gegentrend zu der nicht nur in Deutschland vorherrschenden Tendenz zur Selbstabschaffung gibt. Und dem schließt sich in jedem Fall die Frage an, wieso die römische Kirche sich – von einer überschaubaren Zahl lokaler Ausnahmen abgesehen – so entschieden weigert, das hier sichtbare Potential zu nutzen.

Seit über 50 Jahren sehen sich die Propagandisten des „Neuen Frühlings“ Jahr für Jahr durch die Tatsachen widerlegt. Trotzdem bleiben sie wider alle Vernunft bei ihrer Linie, die sie mit zunehmendem Absolutheitsanspruch bekräftigen: Heilmittel für morgen soll noch mehr von dem sein, was schon gestern nichts geholfen hat. Anscheinend sehen die Modernisten den von Ihnen nach 1965 eingeleiteten und in Worten stets geleugneten, in Taten aber immer stärker vollzogenen Bruch mit der Vergangenheit der Kirche als so tiefgehend an, daß er ihnen unüberwindbar erscheint.

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